Schon im September 2024 hatte Amazon-Chef Andy Jassy seine Mitarbeiter wieder Vollzeit ins Büro beordert. Nun hat sich Amazons AWS-Chef (Amazon Web Services) Matt Garman zum Sachverhalt geäußert. Laut Reuters sagte Garman auf einem All-Hands-Meeting, dass neun von zehn Arbeitnehmern, mit denen er gesprochen hat, die neue Politik unterstützten. Die Regelung wird im Januar 2025 in Kraft treten.
Es gibt andere Unternehmen
„Wenn es Leute gibt, die in dieser Umgebung nicht gut arbeiten können und nicht wollen, ist das in Ordnung, es gibt andere Unternehmen“, wird Garman bei Reuters zitiert. „Ich meine das übrigens nicht böse. Wir wollen in einem Umfeld arbeiten, in dem wir zusammenarbeiten“, soll er außerdem gesagt haben. Laut einer weiteren Aussage Garmans könne man nur interessante Produkte entwickeln, wenn man persönlich anwesend ist.
Das habe man Garman zufolge mit der Drei-Tage-Politik nicht wirklich erreicht. Als konkretes Negativ-Beispiel von Fernarbeit führte er das Prinzip „disagree and commit“ an. Das bedeutet, dass Mitarbeiter Beschwerden über ein Projekt äußern können, danach aber trotzdem daran arbeiten. Über das interne Amazon-Messaging-Tool sei das „sehr schwer“, so Garman.
Amazon-Mitarbeiter halten leut Reuters dagegen. Ein Argument: Die Vorteile des Arbeitens vom Büro aus würden sich nicht durch unabhängige Daten belegen lassen.
In der Vergangenheit soll das Unternehmen dem Bericht zufolge rigoros gegen unwillige Mitarbeiter vorgegangen sein. Einige Angestellte, die sich bisher nicht an Vorschriften hielten, wurde demnach mitgeteilt, dass sie freiwillig kündigen sollten. Der Versandhändler soll sie außerdem aus Unternehmenssystemen ausgesperrt haben.