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Büropflicht bei Amazon: Teamzufriedenheit auf Talfahrt

Das Amazon-Team ist frustriert über die Büropflicht. Eine Umfrage unter 2.585 Mitarbeitern zeigt das volle Ausmaß. Und auch Protestaktionen und Medienberichte zeichnen ein düsteres Bild.

2 Min.
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Büropflicht bei Amazon. Zentrale in Seattle wieder voll. (Foto: CK Foto / Shutterstock)

Dass Amazon mit der Return-to-Office-Richtlinie (RTO) viele Mitarbeiter frustriert, ist bekannt. In welchem Maße hat jetzt eine nicht repräsentative Befragung unter 2.585 verifizierten Amazon-Beschäftigten in den USA ergeben. Das Bild, das die Umfrage zeichnet, ist düster: 91 Prozent der Befragten sind mit der RTO-Regel unzufrieden, 73 Prozent suchen einen neuen Job und 80 Prozent kennen Kollegen, die wechseln wollen.

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Amazon macht Ernst: 5 statt 3 Tage im Büro

Die Belegschaft des Tech-Konzerns soll ab Januar 2025 an allen fünf Arbeitstagen pro Woche im Büro erscheinen. Amazon-CEO Andy Jassy hat das in einem Memo vom 16. September 2024 veranlasst. Er begründet die Entscheidung damit, dass das Team vor Ort besser zusammenarbeiten würde. Die Innovationsfähigkeit des Unternehmens würde unmittelbar davon profitieren. Büroarbeit sei produktiver, so der Amazon-Chef weiter.

„Wenn wir auf die letzten fünf Jahre zurückblicken, sind wir nach wie vor der Meinung, dass die Vorteile der gemeinsamen Arbeit im Büro erheblich sind“, schreibt Jassy an die Belegschaft. Amazon hat sich binnen dieser Zeit von einem Fully-Remote-Unternehmen während der Coronakrise über verschiedene Modi bis zu einem Fully-Office-Unternehmen entwickelt. Zwischenzeitlich galt für das Team eine Hybridregel.

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Büropflicht bei Amazon: Frustration im Team hoch

Binnen der letzten Jahre ist immer wieder erheblicher Frust unter den Mitarbeitern öffentlich geworden. Angestellte haben 2023 über interne Kommunikationstools eine Petition gestartet. Die Unterschriftenliste habe mit der Ankündigung der Hybridorder am 17. Februar 2023 binnen weniger Tage bereits 5.000 Unterschriften gesammelt. Darin hieß es, Amazon würde mit der RTO-Richtlinie seine Position als Top-Arbeitgeber gefährden.

Auch in einer internen Slack-Gruppe, aus der Auszüge an die Öffentlichkeit geraten sind, ist der Frust deutlich geworden: „Indem Amazon willkürlich die Rückkehr an den Arbeitsplatz erzwingt, ohne dafür Daten vorzulegen, und trotz klarer Beweise, dass es die falsche Entscheidung für die Mitarbeiter ist, hat Amazon seine Rolle als bester Arbeitgeber der Welt nicht erfüllt“, schreibt darin ein aufgebrachter Arbeitnehmer.

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Amazon-CEO Andy Jassy hat stets behauptet, interne Untersuchungen hätten eindeutig belegt, dass das Team vor Ort produktiver sei. Allerdings sind die konkreten Ergebnisse nie mit dem Team geteilt worden. Das hat intern für viel Unmut gesorgt. Seitdem zitieren Medienberichte immer wieder Mitarbeiter, etwa aus Foren wie Reddit. Darin wird von großer Enttäuschung im Team berichtet, dass die Entscheidung top-down fiel.

Remote-Verträge ungültig: Umzug oder Kündigung

Im Gedächtnis blieb ein CNBC-Bericht, der Wellen schlug. Darin wird ein Angestellter zitiert, der ursprünglich einen Vertrag als Remote-Mitarbeiter unterschrieb, jedoch im Juli 2023 darüber informiert wurde, dass er zu einem Bürostandort umziehen müsse. Die Optionen seien Seattle, New York, Austin und Arlington – keiner davon befinde sich in der Nähe seines aktuellen Wohnortes. Amazon bestätigte das später für mehrere Mitarbeiter.

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Team-Mitglieder, die sich nicht auf die Order einstellen wollen, stehe es frei zu gehen, so Andy Jassy. Allerdings ist im Oktober 2023 eine Leitlinie publik geworden, die es Führungskräften ermöglicht, sich von Verweigerern auch proaktiv zu trennen. Business Insider berichtet von einem Drei-Phasen-Plan, zu dem zählt: 1. Anordnung der RTO-Richtlinie, 2. Ermahnung bei Verweigerung und 3. Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Kündigung.

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Arbeitsalltag: 10 Diagramme und Grafiken, die wir fühlen

Instagramer Matt Shirley illustriert Arbeitsalltag: 10 Grafiken, die wir fühlen Quelle: Matt Shirley
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