Eine effektive Unternehmenskultur ist unbestreitbar wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. Bunch, ein Startup aus Berlin, dessen Software Sprachdaten aus Slack, Jira-Workflows und E-Mails auswertet, will das neue Google Analytics der Unternehmenskultur werden, so Techcrunch im August dieses Jahres. Auf Basis so gewonnener Daten sollen Unternehmen besser evaluieren können, wie ihre Teams und auch die einzelnen Teammitglieder ticken – und gegebenenfalls geeignete Schritte unternehmen. Im nächsten Schritt sollen Unternehmen diese Daten nutzen können, um die (angestrebte) Unternehmenskultur komplementierende neue Mitarbeiter zu finden.
Analyse von Sprachdaten mithilfe von KI
Die künstliche Intelligenz hinter der Software nutzt NLP – kurz für Natural-Language-Processing – zur Analyse von Text und zur Identifikation kultureller Signale. Die KI mappt Wörter, Sätze und Stimmungsindikatoren – sogenannte Cultural Signals – auf sechs kulturelle Dimensionen: Anpassungsfähigkeit, Kollaboration, Kundenorientierung, Ergebnisorientierung, Detailorientierung und Prinzipientreue.
Ein guter Fit fürs Team?
Das Ganze basiert auf der Arbeit von Charles O’Reilly, einem Arbeits- und Organisationspsychologen der Stanford Graduate School of Business, der Unternehmenskultur als „das Spannungsfeld zwischen Verhalten, das in einem Unternehmen belohnt, und dem, das bestraft wird“ definiert. Eine starke Unternehmenskultur ist der Kern eines erfolgreichen Teams, so die Philosophie hinter der Geschäftsidee von Bunch. Die kreiert man, indem man die richtigen Leute einstellt – und genau hier ist der Haken: Es ist gar nicht so einfach, über Bewerbungsgespräche und Lebensläufe herauszufinden, wer gut ins Team passt und wer eher nicht.
Alles Einstellungssache
An der Stelle setzt Bunch an. Zusätzlich zur Auswertung der Sprachdaten aus verschiedenen Kommunikationskanälen absolvieren Teammitglieder einen auf dem O’Reilly-Modell basierenden fünfminütigen Test. Mithilfe der so gewonnenen Daten kreiert Bunch sogenannte Kulturprofile – eins für die Firma und je eins für die einzelnen Teams. Neue Bewerber werden dann im Bewerbungsprozess zu einem Quiz eingeladen – aus dem die Software am Ende einen Report erstellt. Den vergleicht die KI dann mit dem Profil des Unternehmens sowie dem des jeweiligen Teams. Neben Informationen über Verhaltenstendenzen der Bewerber ergeben sich so auch Hinweise darauf, wie gut jemand ins Team passt. So will Bunch HR-Manager in die Lage versetzen, besser informierte Personalentscheidungen zu treffen. In anderen Worten: eine Fokusverschiebung weg von dem, was ein Lebenslauf vielleicht hergibt, hin zu Kennwerten wie Team-Fit, Arbeitseinstellung und generellem Mindset potenziell neuer Mitarbeiter, erreichen.
Diverse Belegschaft, homogene Überzeugungen
Ein diverses Team mit Mitgliedern unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Bildungsgrade und verschiedener Altersstufen ist hilfreich und nützlich. Überzeugungen und Einstellungen hingegen sollten innerhalb eines Teams möglichst gleich sein – laut Bunch-CEO Darja Gutnick ein Schlüsselfaktor für den Erfolg eines Unternehmens oder Startups, der mit einem bis zu fünffach höheren Jahresumsatz im Vergleich zu Unternehmen korreliert, die darauf kein Augenmerk legen.
Wohoo, sowas bitte noch unkritischer abfeiern. Gibt schließlich nix geileres als sich von seinem Arbeitgeber überwachen und auswerten zu lassen.
Hallo Wolfgang, danke für Deinen Kommentar.
Bunch ist tatsächlich nicht nur für Manager zugänglich, sondern kann vom ganzen Team benutzt werden. Schließlich ist die Team Kultur eine Sache die das gesamte Team betrifft und daher machen wir die Ergebnisse von Kultur-Messungen auch grundsätzlich allen im Team zugänglich und weisen auch unsere Kunden darauf hin.
Wir würden aber gerne Dein Feedback noch besser verstehen und dazu gerne einmal mit Dir telefonieren. Würdest Du uns eine Email an support@bunch.ai schreiben?