Gerade im ausländischen Kampfeinsatz gibt es viele Bereiche, in denen die Mobilfunkanbindung nicht sonderlich gut ausgebaut ist. Hier ist es für Soldaten umso wichtiger, dass sie eine stabile Verbindung zur Kommunikation mit der Kommandozentrale aufbauen können.
Wie das Bundesverteidigungsministerium jetzt gegenüber Golem bestätigte, schaut sich das Deutsche Heer aktuell nach Alternativen für die private Satellitenkommunikation um. Eine mögliche Lösung ist auch das Satellitennetzwerk Starlink des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX. Dabei betont das Ministerium ausdrücklich, dass es sich um eine Ergänzung zu bisherigen Kommunikationssystemen handeln würde und das Starlink die bestehende kritische Infrastruktur nicht ersetzen soll. Der Leiter des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, Sven Weizenegger, hatte am 19. Mai 2022 bereits bei Twitter sein Interesse an Starlink bekundet.
Zum Einsatz kommen soll die neuartige Technik in der Betreuungskommunikation der Soldaten. Bisher wird dafür angemietete militärische Satellitenkommunikation genutzt, die laut eines Sprechers „teuer und komplex“ ist.
Es gibt Sicherheitsbedenken
Was gegen Starlink spricht, ist das Thema Sicherheit. Wie sich im Ukraine-Krieg, in dem Elon Musk seine Starlink-Satelliten für das ukrainische Militär freigeschaltet hat, zeigte, können Feinde es schaffen, die Starlink-Anbindung abzuhören. Aus diesem Grund weist das Bundesverteidigungsministerium darauf hin, dass keine geheimen Informationen über Einsätze oder Standortdaten via Starlink preisgegeben werden sollen.
Mitte Mai äußerte sich der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bezüglich abhörsicherer Kommunikation bei der Bundeswehr. „Es fehlt ganz einfach an der Fähigkeit, Daten und Sprache geschützt zu übermitteln“, sagte Mais. „Wir müssen digitale Funkgeräte haben, die es uns in einem solchen Netz erlauben, Gefechtsstände zu betreiben, Daten und Sprache zu übertragen, ohne dass jemand mithören oder alles lahmlegen kann.“