Camper und E-Bike kombiniert: Fahrrad-Wohnwagen aus Deutschland soll Camping grüner machen
Mit dem Fahrrad campen gehen? Das klang bisher nach einem besonders unbequemen Camping-Erlebnis oder einer ganz besonders anstrengenden Fahrt. Erst die immer größere Beliebtheit von E-Bikes macht eine neue, kompaktere Generation von Wohnmobilen möglich. Immer mehr Unternehmen springen auf den Trend auf und erschaffen ihre eigene Version von sogenannten Fahrrad-Wohnwägen.
Neben den Mody und Scout gibt es auch das Modell Martha von Maxmess Design, das es erlaubt, den Schlafplatz mit dem E-Bike immer dabei zu haben.
Nicht hübsch, aber praktisch: Fahrrad-Wohnwagen Martha
Das im Innovationszentrum Wernigerode ansässigen Unternehmen von Uwe Braasch hat einen Ein-Personen-Schlafwagen konstruiert, der sich per Weberkupplung an jedes beliebige Fahrrad oder E-Bike montieren lässt. Der kompakte, weiße Kasten mit kleinen Fenstern macht optisch nicht viel her, ist laut Hersteller jedoch in erster Linie auf Praktikabilität ausgerichtet. Das eckige Design soll der Lenkbarkeit dienen.
Zwei Meter Länge, einen Meter Höhe und 90 Zentimeter Breite lassen gerade genug Platz zum Schlafen sowie für Isolation, eine 50-Amperestunden-Batterie und ein 50-Watt-Solarmodul für Lüfter und Lampen. An einer Heizung für winterliches Camping wird dem Hersteller zufolge aktuell gearbeitet.
Umweltfreundliche Camping-Alternative?
Auch eine Camping-Grundausrüstung ist enthalten, darunter eine Wäscheleine, eine Matratze, ein Becher, Besteck, ein Schneidebrett und Feuerzeuge. Ein kleines Tischchen lässt sich sowohl innen als auch außen benutzen.
Sämtliches Zubehör ist darauf ausgerichtet, möglichst leicht zu sein – das verwendete Metall kommt beispielsweise auch im Flugzeugbau um Einsatz. Alles in allem bringt es der Fahrrad-Camper auf ein Gewicht von 50 Kilogramm und fasst weitere 25 Kilogramm Gewicht.
Die wachsende Beliebtheit von E-Bikes und der Wunsch nach umweltfreundlichen Alternativen dürfte die steigende Nachfrage nach neuen Camping-Methoden wie dem Fahrrad-Wohnwagen erklären.
Kein Wunder also, dass immer mehr Modelle wie Martha derzeit auf den Markt kommen. Der eine oder andere Fahrrad-Reisende dürfte aber angesichts der Preise etwas zögern: Martha kostet mit 4.450 Euro nicht viel weniger als die Konkurrenz.
Mit so einer Kiste verliert man die meisten Vorteile des Radreisens und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer das kauft.
Selbst auf Radwegen wird man mit so einem langen Anhänger Probleme bekommen.