![Nuri-Führungsriege: Die Berliner Neobank bietet das Bitcoin-Ertragskonto mit dem angeschlagenen Anbieter Celsius an. (Foto: Nuri) Nach Celsius-Stopp: Bitcoin von Nuri-Kunden eingefroren](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2021/08/Nuri-Krypto-Sparplaene.jpg?class=hero)
Nuri-Führungsriege: Die Berliner Neobank bietet das Bitcoin-Ertragskonto mit dem angeschlagenen Anbieter Celsius an. (Foto: Nuri)
Bis zu drei Prozent Ertrag auf gehaltene Bitcoin – wöchentlich! Das versprach die Neobank Nuri für ein „Bitcoin-Ertragskonto“. Was fehlte: der Einlagenschutz. Derzeit können die Kund:innen nicht mehr auf ihre Coins zugreifen. Grund dafür sind Probleme bei dem amerikanischen Partner von Nuri, dem Krypto-Kreditgeber Celsius.
Die Finanzplattform Celsius legte seit Sonntag alle Gelder der Kund:innen auf Eis. Bei den 1,7 Millionen Nutzer:innen sind das laut Celsius Kryptowährungen im Wert von über 11,8 Milliarden US-Dollar. Damit ist die Plattform einer der größten Krypto-Kreditgeber. Eine Bank ist Celsius allerdings nicht und steht damit auch nicht unter staatlicher Aufsicht.
Bislang hat das Unternehmen noch keine Angabe dazu veröffentlicht, wann die Gelder der Kund:innen wieder verfügbar sein werden. Normalerweise funktioniert das Verleihgeschäft von Celsius, indem es ihnen übertragene Kryptoasstes an andere Anleger:innen verleiht. Mit meist kürzeren Haltedauern spekulieren diese Kund:innen dann mit den geliehenen Assets auf Preissteigerungen.
„Die verantwortungsvollste Maßnahme zum Schutz der Community.“
Am Montag teilte Celsius allerdings in einem Medium-Artikel mit, dass Abhebungen, Überweisungen und Swaps vorerst nicht mehr möglich seien. Die Maßnahme begründet Celsius damit, dass die Plattform sonst nicht in der Lage sei Abhebungsverpflichtungen nachzukommen. Celsius beschreibt es in dem Artikel als „die verantwortungsvollste Maßnahme“ zum Schutz der Community.
Zukünftige Zusammenarbeit ungewiss
Nach diesem Statement von Celsius deaktivierte die Berliner Neobank Nuri die Investmentoption bei dem Partnerunternehmen vorübergehend. Erträge, die in der inaktiven Zeit anfallen, würden den Nuri-Kund:innen gutgeschrieben und später ausgezahlt, sagte die Nuri-CEO Kristina Walcker Mayer gegenüber dem Handelsblatt.
Noch sei unklar, so die Chefin der Neobank weiter, ob Nuri nach diesem Vorfall weiterhin die Ertragskonten von Celsius anbieten werde. Dabei ist Nuri selbst keine Vollbank, sondern nutzt Lizenz und Infrastruktur der Solarisbank. Während Nuri also als Anlagemittler auftritt, übernimmt die Solarisbank die Haftung.
Im Fall des Bitcoin-Ertragskontos von Celsius haften die Nuri-Kund:innen allerdings selbst. Den Haftungsausschluss und Risikoinformationen hatte Nuri bei der Werbung für das Bitcoin-Konto transparent mitgeliefert.