ChatGPT durchsucht jetzt das Internet – was das bedeutet und wie ihr es nutzt
Wie OpenAI in einem Post auf X mitteilt, ist ChatGPT bei seinen Antworten jetzt nicht mehr nur auf Datensätze angewiesen, die vor September 2021 online gestellt wurden. Der Chatbot kann jetzt in Echtzeit auf aktuelle, zuverlässige Quellen zugreifen und diese zur Verfügung stellen.
Außerdem werden erstmals die Quellenangaben in der Antwort angegeben, die Nutzer:innen dann anklicken und sich so vergewissern können, ob der Inhalt auch tatsächlich richtig wiedergegeben wurde.
Browse with Bing: Meta verbaut das Feature in seinen Chat-Apps
Das neue Feature unter dem Namen Browse with Bing steht derzeit nur User:innen zur Verfügung, die ein Plus- oder ein Firmen-Abo abgeschlossen haben. OpenAI hat allerdings schon angekündigt, dass es bald für alle nutzbar gemacht werden soll.
Wie The Verge berichtet, will auch Meta bei seinem neuen KI-Assistenten auf Browse with Bing zurückgreifen. Das Tool wird in Whatsapp, Instagram und im Messenger verfügbar sein. Der voll funktionsfähige Chatbot soll in Echtzeit das Web durchsuchen und sogar eine generative Funktion zum Erzeugen von Bildern im Stil von Midjourney bieten.
Komplett neu ist die Echtzeitsuche allerdings nicht: Der Bing-Chat im Edge-Browser und auch Googles Bard suchen schon in aktuellen Quellen und geben diese am Ende ihrer Antworten an. OpenAI hatte schon im Juni ein solches Feature für ChatGPT veröffentlicht, aber wieder zurückziehen müssen, nachdem User:innen herausgefunden hatten, dass man damit ganz einfach Paywalls umgehen konnte.
Ein großer Vorteil der neuen Quellenangaben ist, dass man sich einerseits von der Richtigkeit und auch der Vertrauenswürdigkeit des Ausgangsmaterials selbst überzeugen kann. Außerdem lässt es Nutzer:innen erkennen, wann der Chatbot halluziniert, also einfach Antworten erfindet, weil er keine passende Information dazu gefunden hat.
So aktiviert man die neue Echtzeit-Suche
Nutzen kann man das neue Feature als Abonnent:in laut OpenAI wie folgt:
- auf „Profile & Settings“ klicken
- „Beta Features“ auswählen
- die Option „Browse with Bing“ aktivieren
Auf dem iPhone gestaltet sich das Ganze wohl minimal komplizierter, aber The-Verge-Journalist Wes Davis hat einen Weg gefunden und diesen geteilt. In der iOS-Version muss man:
- über die drei Punkte auf „Settings“ gehen
- „New Features“ auswählen
- „Browse with Bing“ auswählen
- dann einen neuen Chat starten
- ChatGPT4 antippen
- „Browse with Bing“ auswählen
Dann sollte die Echtzeitsuche auch auf dem iPhone zur Verfügung stehen.
Also basiert ChatGPT jetzt nicht nur auf alten geklauten Daten, sondern klaut die jetzt noch mal, während man dabeisitzt. Cool.