China setzt Feldzug gegen Bitcoin-Mining weiter fort

Bitcoin. (Foto: Lukasz Stefanski / shutterstock)
Laut Lokalmedien seien dem Verbot Stromversorgungsengpässe vorausgegangen. Inwiefern diese jedoch auf das Mining zurückzuführen sind, ist fraglich, denn einen großen Anteil an der Hashrate hat Anhui nicht. Allerdings erfolgt ein Großteil der Energiegewinnung Medienberichten zufolge aus Kohlekraft. Insofern passt es in das Narrativ Pekings, dass man nur klimaschädliche Miner reglementieren wolle. Bereits zuvor verhängte China Mining-Verbote in Regionen mit hohem fossilen Energieanteilen, wie der Inneren Mongolei oder Xinjiang.
Dass China seine eigenen Prinzipien jedoch schnell wieder vergessen zu haben scheint, zeigt der Bann in Sichuan und Yunnan. Beide Mining-Regionen wähnten sich aufgrund des hohen Anteils an Wasserstoff vor einem regulatorischen Eingriff der Regierung in Sicherheit. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als die Provinzbehörden Mitte Juni per Anordnung 26 Mining-Farmen in Sichuan schlossen und Schließungen auch in Yunnan ankündigten.
Wie der chinesische Journalist Colin Wu nun berichtet, soll die State Grid Corparation of China, immerhin der größte Energieversorger des Landes, sich klar für ein generelles Verbot aller Krypto-Mining-Aktivitäten ausgesprochen haben. Die jüngsten Verbote in Anhui, Gansu und Henan seien daraufhin erfolgt.
Unterdessen verlassen immer mehr Miner China. Dabei locken diverse Standorte wie Kasachstan, Miami oder auch der US-Bundesstaat Wyoming die digitalen Schürfer mit attraktiven Konditionen. Beispielsweise schrieb die Republikanerin Cynthia Lummis auf Twitter: „Wenn du im Bitcoin-Mining-Bereich tätig bist, melde dich bitte. WIR WOLLEN dich in Wyoming.“
Unterdessen hat der Sirenengesang bei BIT Mining bereits angeschlagen. Vor etwas mehr als einem Monat zog es eines der größten Mining-Pools in den US-Bundesstaat Texas. Vor allem der günstige Atomstrom dürfte zu dem Schritt bewegt haben. Rund 25 Millionen US-Dollar investierte man in eine neue Anlage. Parallel exportierte man 2.600 ASICs (das sind spezielle Grafikkarten, die sich bestens für das Schürfen nach Kryptowährungen eignen) nach Kasachstan. Das Unternehmen möchte in Zukunft also lieber auf mehrere Pferde setzen. Ob diese Strategie auch von anderen Mining-Betrieben übernommen wird, bleibt abzuwarten.
Autor des Artikels ist Daniel Hoppmann.
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Und da brauchts jetzt tatsächlich China, um den egozentrischen und Energie-verbratenden „Mining“-Blödsinn zu stoppen?