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Krypto-Crackdown: Erste Bitcoin-Miner ziehen sich aus China zurück, Markt erholt sich

Wohl vor allem wegen des Klimaeffekts will die chinesische Regierung das Krypto-Mining von ihrem Staatsgebiet verbannen. Erste Miner reagieren bereits. Derweil erholen sich die großen Coins teils kräftig.

3 Min.
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China macht Ernst. Kryptowährungen sind in der Volksrepublik unerwünscht. (Foto: Shutterstock)

In China wurden bislang bis zu 70 Prozent aller Kryptocoins geschürft. Das wird sich jetzt ändern. Denn die chinesische Regierung will das Kryptomining massiv regulieren.

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Große Player wie Huobi Mall, das Kryptowährungen schürft und die Kryptobörse Huobi betreibt, und der Mining-Pool um BTC.TOP haben die Aufgabe ihrer chinesischen Aktivitäten angekündigt. Der Kryptominer Hashcow wird jedenfalls keine neuen Mining-Rigs, also die für das digitale Schürfen erforderliche Hardware, mehr in China installieren. Das berichtet Reuters.

Miner geben China-Geschäft teilweise auf

Die Reaktionen gehen zurück auf eine Ankündigung eines Staatsratskomitess unter der Leitung von Vizepremier Liu He. Das hatte am vergangenen Freitag das Mining virtueller Währungen ins Visier genommen – wegen der daraus resultierenden finanziellen Risiken, wie es heißt.

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Im Grunde konnte das nach der seit Jahren bekannten kritischen Haltung Chinas gegenüber Kryptowährungen nicht überraschen. Offenbar hatten die Kryptominer aufgrund ihres schieren Marktanteils am Krypto-Mining weltweit mit einer etwas schonenderen Behandlung gerechnet.

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Ganz konsequent hat die Kryptobörse Huobi am Montag sowohl das Krypto-Mining als auch Krypto-Handelsdienstleistungen für neue Kunden aus der Volksrepublik ausgesetzt. Man werde sich stattdessen auf Geschäfte in Übersee konzentrieren, ließ das Unternehmen wissen.

Auch die Betreiber des Mining-Pools BTC.TOP wollen das China-Geschäft wegen der regulatorischen Risiken erst einmal aussetzen. Die Miner von Hashcow wollen zunächst nur keine neue Hardware kaufen.

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Mining torpediert Chinas Klimaziele

Manche Experten sehen den Grund für den Krypto-Crackdown der chinesischen Regierung weniger in den finanziellen Risiken für Anleger, sondern ganz handfest im Energieverbrauch. Immerhin habe der chinesische Präsident Xi Jinping CO2-Neutralität bis 2060 versprochen.

Das sei ohne eine starke Beschränkung des Krypto-Mining nicht zu schaffen, heißt es. Immerhin sei zu erwarten, dass der jährliche Energieverbrauch von Chinas Krypto-Minern im Jahr 2024 mit etwa 297 Terawattstunden seinen Höhepunkt erreichen wird.

Das wäre mehr als der gesamte Stromverbrauch von Italien im Jahr 2016, so eine Studie, die kürzlich in Nature Communications veröffentlicht wurde. China könne einen so großen Einflussfaktor wie das Krypto-Mining daher nicht unreguliert lassen.

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Miner wollen auf Europa und die USA setzen – die dürften wenig begeistert sein

BTC.TOP-Gründer Jiang Zhuoer nimmt die neuen Entwicklungen relativ gelassen. Im Zweifel würde China nach dem Verlust seines Status als globales Handelszentrum für Kryptowährungen 2017 im Jahr 2021 eben zusätzlich die Rolle des globalen Mining-Zentrums verlieren. Mining fände künftig eben in den USA oder in Europa statt, wo BTC.TOP nun entsprechende Kapazitäten aufbauen will.

Diese Betrachtung könnte sich allerdings alsbald als zu optimistisch erweisen. Immerhin sind auch die USA und Europa nicht unbedingt gut auf Kryptowährungen zu sprechen. Insbesondere dann, wenn es die eigenen Klimaziele gefährden würde, dürfte mit einer raschen politischen Reaktion gerechnet werden.

Derweil zeichnet sich in den USA immer mehr ab, dass es zu verstärkter Regulierung kommen wird. Auch Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank, hatte vergangenen Donnerstag deutliche Skepsis gegenüber Kryptowährungen gezeigt. Nach seiner Auffassung stellten sie Risiken für die Finanzstabilität dar und müssten entsprechend streng reguliert werden.

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Das US-Finanzministerium hatte zudem am 20. Mai 2021 bekannt gegeben, dass es eine gesetzliche Anzeigepflicht für Krypto-Transaktionen von mehr als 10.000 US-Dollar in Erwägung ziehe. Damit solle die Steuerehrlichkeit gestützt werden, die etliche Regierungen der Welt wegen der vermeintlichen Anonymität der Transaktionen in Gefahr sehen.

Bitcoin und andere Digitalwährungen sehen sich weltweit mit einer steigenden Zahl an Beschränkungen konfrontiert. Das nehmen die volatilen Währungen nicht auf die leichte Schulter.

Kryptowährungen mit drastischen Schwankungen

Bitcoin und andere waren zuletzt massiv gefallen. Der Kryptomarkt hatte sich innerhalb weniger Tage nahezu halbiert. Über eine Billion US-Dollar Wertverlust mussten Anleger hinnehmen.

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Am Pfingstmontag zeigen sich über alle Coins hinweg teils deutliche Aufwärtsbewegungen. So zog der Bitcoin in 24 Stunden um rund 12, der Ether sogar um 25 Prozent an. Auch der Binance Coin legt mit einem Plus von rund 32 Prozent einen beachtlichen Spurt hin. Hoffnungsträger Cardano mit seinem ADA-Coin erreicht deutliche 26 Prozent Plus. Das mag Grund für einen gewissen Optimismus sein. Allerdings konnten wir zuletzt sehen, dass die kolportierte Volatilität um 30 Prozent schnell mal auch 50 Prozent erreichen kann.

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