Wie die Automotive News Europe von BMW selbst erfahren haben will, hat der Autobauer im Zuge der Chipkrise teils seine Zulieferer gewechselt. Die Chips für das Infotainment-System liefert nun ein Hersteller, dessen Halbleiter Android Auto und Apples Carplay nicht vollständig unterstützt. Die fehlenden Fähigkeiten will BMW bis „spätestens Ende Juni“ per Software-Update erhalten.
Mangel soll per Software-Update zu beheben sein
9to5Google berichtet, dass Käufer, denen der Mangel nicht im Vorhinein kommuniziert wird, selbst prüfen können, ob ihr Fahrzeug betroffen ist. Die sollen sich mit dem Fragment „6P1“ im Produktionscode des Fahrzeugs identifizieren lassen.
Alle bislang gefundenen Fahrzeuge mit dem nicht voll tauglichen Chip waren in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 hergestellt und in die USA, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien verkauft worden. Dabei ist das stillschweigende Weglassen von Funktionen wegen des weltweiten Chipmangels fast schon Usus in der Branche geworden.
Chipmangel zwingt verschiedene Hersteller zu ungewöhnlichen Maßnahmen
Um Lieferverzögerungen zu vermeiden, hatte BMW bereits im vergangenen Herbst bei einigen Fahrzeugen die Touchscreens weggelassen. Etwa zur gleichen Zeit hatte Tesla einige Fahrzeuge ohne USB-Anschlüsse, andere ohne autonome Fahroption und wieder andere mit veränderter Lenkarchitektur ausgeliefert. Anfang 2022 hatte Ford einige Explorer-SUVs ohne hintere Klimabedienelemente ausgeliefert.
Dabei ergeht es den betroffenen Kunden von BMW laut Automotive News Europe noch besser als jenen von Mercedes-Benz. Das Unternehmen hatte sich in einer ähnlichen Lage dazu entschieden, einige Fahrzeuge gar nicht mit den erforderlichen Chips auszustatten. So waren deren Kunden gezwungen, ihre Autos in eine Werkstatt zu bringen, um die Chips nach Verfügbarkeit einbauen zu lassen.