NFT in Spielen: Entwicklergruppe mahnt, Einsatz gründlich zu prüfen

NFT in Spielen sind umstritten. Kritiker:innen sehen darin eine klimaschädliche Ausweitung des Play-to-Earn-Modells. (Grafik: emojoez/ Shutterstock.com)
„Für das Wohlergehen der weltweiten Gaming-Community, des Planeten und der Gesellschaft als Ganzes ist es unerlässlich, sicherzustellen, dass die Einführung von Blockchain-basierten Technologien wie NFT nur dann erfolgt, wenn sie nachweislich einen Mehrwert für Spiele und ihre Communitys bringen“, fordert eine Erklärung von Climate Replay. Die Gruppe aus Entwickler:innen, Aktivist:innen und Studios begründet in ihrer Erklärung dieses Ziel und spezifiziert die Anforderungen. Es wurden eine Selbstverpflichtungserklärung sowie eine Checkliste für Unternehmen des Gaming-Sektors vorbereitet, mit denen sich das Branchenmagazin Gamesindustry auseinandergesetzt hat.
Die Erklärung verfassten der Climate-Replay-Gründer und Minecraft-Entwickler Cory Scheviak und die Minecraft-Konzeptkünstlerin Mariana Salimena für die Gruppe. Darin schreiben sie von der Absicht von Spielen: „Sie helfen uns, unser kreatives Potenzial zu entfalten und uns von den Zwängen der realen Welt zu befreien – physisch, finanziell oder anderweitig.“ Der Einsatz der meisten NFT oder anderer Formen des digitalen Eigentums widersprächen ihrer Meinung nach derzeit diesem Zweck. Sie schreiben: „Ihr Wert wird vollständig durch künstliche Knappheit und Spekulation definiert und durch einen unnötigen Aufwand an physischen Ressourcen angetrieben.“
Die Verfasser betonen, dass die Validierungsmethoden der Transaktionen viel Energie verbrauchen. Physische Computer setzen dabei energieintensive Prozess ein, die aktuell fossile Brennstoffe verbrauchen. Es gebe zwar bereits heute alternative Mechanismen, aber auch künftig müssten sie sich immer an ihrem Energieverbrauch messen lassen. Als zweiten klimaschädlichen Faktor nennt das Schreiben den durch die Hardware verursachten Elektroschrott.
Einen weiteren Faktor haben die beiden Verfasser:innen in der zunehmenden In-Game-Monetarisierung ausgemacht. Scheviak betont: „Für uns als Spieleentwickler verändern NFT die Bedeutung eines Spiels und das ist für uns ziemlich besorgniserregend“. In der Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner:innen daher, die Verlagerung des Spielzwecks in Richtung Geldverdienen zu verhindern und keine künstliche Verknappung zur Erzeugung von Spekulationswerten zuzulassen. In der Checkliste regt die Gruppe unter anderem dazu an, Studien zum Einsatz von Gaming-NFT zu lesen, das Team vorher zu befragen und langfristige Auswirkungen zu beachten. Zudem stehen auf der Seite ein NFT-Guide, FAQ und eine Reihe Artikel zum Thema zur Verfügung.
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