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Traffic- und Aktienboom: So profitieren Clubhouse-Namensvettern von der Hype-App

(Foto: William Krause / unsplash)
Gerade einmal neun Monate offiziell am Start – und schon eine Milliarde US-Dollar wert. Viel mehr muss man eigentlich nicht sagen, um den Hype um die Audio-App Clubhouse zu illustrieren. Der Clubhouse-Rummel hat auch – auf den ersten Blick – positive Auswirkungen auf mindestens zwei weitere Unternehmen, die den Namen Clubhouse tragen: Clubhouse.io und Clubhouse Media Group. Es gibt in beiden Fällen aber auch einen Haken.
Bei Clubhouse.io handelt es sich um einen Anbieter von Projektmanagement-Tools. Das Unternehmen ist in den vergangenen Tagen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, weil mehrere Medien, darunter auch FAZ und BBC, fälschlicherweise dessen Logo genutzt haben, um Beiträge zur Clubhouse-App zu bebildern. Der Besucheransturm auf die Website von Clubhouse.io dürfte beträchtlich sein. Das Unternehmen sieht sich schon gezwungen, die Nutzer darauf hinzuweisen, wo sie gelandet sind, und dass sie auf der Suche nach der gleichnamigen Audio-App doch bitte woanders hinsurfen müssen.
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So schön das Besucherinteresse zunächst in den Website-Statistiken aussehen mag – es dürfte sich mittel- bis langfristig negativ auf das Google-Ranking auswirken. Weil so viele Besucher auf die Seite kommen, die nicht finden, was sie suchen, dürften die Conversionrates drastisch sinken, die Absprungraten dagegen kräftig ansteigen. Das ist nicht nur nicht gut für die Marketingplanung, sondern auch ein schlechtes Signal für den Google-Algorithmus, worauf klick.news hinweist.
Ebenfalls nur auf den ersten Blick positiv ist die Auswirkung des großen Clubhouse-Interesses auf die Firma Clubhouse Media Group. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als „Influencer-basierte Marketing- und Medienfirma“ und wurde im August von der börsennotierten Healthcare-Firma Tongji Healthcare Group übernommen. Erst vor wenigen Tagen benannte sich der Mutterkonzern in Clubhouse Media Group um und ließ auch das Tickersymbol in CMGR ändern – mit erwartbaren Folgen. Eine zunächst glückliche Fügung, ob gewollt oder nicht.
Der Aktienkurs hat sich im Laufe der vergangenen Woche auf rund fünf US-Dollar mehr als verdoppelt. Entsprechend explodierte auch die Marktkapitalisierung. Die Clubhouse Media Group ist jetzt an der Börse knapp 500 Millionen Dollar wert. Der Aktienboom dürfte aber nicht nachhaltig sein – schon bald könnte ein Absturz anstehen. Ähnlich ist es schon der Aktie von Signal Advance ergangen, deren Kurs Mitte Januar nach einer Empfehlung von Tesla-Chef Elon Musk für die Messenger-App Signal auf fast 40 Dollar sprang. Aktuell wird sie wieder für rund fünf Dollar gehandelt.
via @ Sebastian Cario
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