Irgendwas mit Signal: Investoren schicken nach Musk-Tweet falsche Aktie auf Höhenflug

Elon Musk – seine Tweets bewegen Kurse. (Foto: dpa)
Der Wunsch vieler Investoren nach einträglichen Aktiendeals treibt zuweilen seltsame Blüten – und hat jetzt eine bis dato wenig bekannte Medizintechnikfirma zum Milliardenunternehmen gemacht. Am 6. Januar wurde Signal Advance an der Börse zu 60 Cent pro Aktie gehandelt – wenn es überhaupt gehandelt wurde. Am 4. Januar etwa wechselte keine einzige Aktie der Firma den Besitzer. Nach einer Empfehlung von Tesla-Chef Elon Musk, der wegen der umstrittenen AGB-Änderung bei Whatsapp per Twitter zur Nutzung des Messengers Signal aufrief, ist jetzt alles anders.
Kurs der Signal-Advance-Aktie explodiert
Denn allein am Montag verbuchte Signal Advance, das nichts mit Signal zu tun hat, ein Handelsvolumen von zwei Millionen Aktienkäufen oder -verkäufen. Die Aktie kletterte zwischenzeitlich auf einen Rekordwert von 38,70 Dollar. Allein am Montag explodierten die Signal-Advance-Anteile um 438 Prozent, wie CNBC berichtet. Im Jahresvergleich steht so ein unglaubliches Plus von 64.292,7 Prozent zu Buche. Im Februar 2020 war die Aktie nur acht Cent wert. Und das offenbar alles, weil die Investoren fälschlicherweise annehmen, mit dem Kauf der Signal-Advance-Aktie in den Messenger zu investieren.
Signal stellte derweil klar, dass die Messenger-App ein unabhängiges Nonprofit-Unternehmen sei, das aber gerne Spenden annehme. Dass die Signal-Advance-Aktie am Montag dermaßen Fahrt aufnahm, ist wohl nicht zuletzt einem weiteren Tweet Musks zu verdanken. Am Sonntag erklärte dieser, dass er Signal in der Vergangenheit schon finanziell unterstützt habe und dies auch weiterhin tun werde. Signal-Advance, das unter dem Tickersymbol SIGL gehandelt wird, ist jetzt auf einmal drei Milliarden Dollar wert.
Verwechslungen an der Wall Street
Solche Verwechslungen sind übrigens nichts Neues. Im April 2019, bei der Börsenpremiere von Zoom (Zoom Video Communications), kletterte die Aktie des ähnlich klingenden chinesischen Unternehmens Zoom Technologies um 80 Prozent in nur zwei Stunden. 2013 profitierte die Firma Tweeter Home Entertainment von der Erwartung des IPO von Twitter – und konnte ein Aktienplus von 1.000 Prozent verbuchen.