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Clubhouse: Zwischen Hype-App und Kuriositäten-Kabinett

Promis, Politiker, Influencer, Journalisten oder einfach nur interessierte Zuhörer. Sie alle treiben sich aktuell auf der Social-Media-App Clubhouse rum. Manche mehr, manche weniger gut informiert. Das führte schon zu einigen skurrilen Auftritten.

3 Min. Lesezeit
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(Montage: Shutterstock)

Clubhouse hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, einen Hype zu kreieren. Mit einer komplett neuen Strategie und einem Invite-Only-Prinzip, wurde die Audio-Only-App schnell zu einem der heißesten Eisen im Social-Media-Feuer. Gerade zu Beginn schien sich hier eine große Marketing-Elite-Bubble zu bilden, doch nach und nach drangen auch immer mehr Personen aus anderen Kreisen in die Räume, die eine Mischung aus Live-Podcast und lebhafter Diskussion darstellten. Auch prominentere Nutzer ließen es sich nicht nehmen, die App in vollen Zügen auszuprobieren. Manche, wie Elon Musk, machten es jedoch deutlich geschickter als andere, wie Bodo Ramelow. Doch der Reihe nach.

Politiker agieren noch unsicher

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Es war nur eine Frage der Zeit, bis es die ersten Ausrutscher bei Clubhouse geben würde, die trotz aller Exklusivität an die Öffentlichkeit dringen würden. Den Anfang machte Thüringen Ministerpräsident Bodo Ramelow, der kein Geheimnis daraus machte, während des Corona-Gipfels mit Kanzlerin Merkel Candy Crush auf seinem Smartphone gespielt zu haben. Zu allem Überfluss nannte der Politiker der Linken die Kanzlerin dann auch noch „Merkelchen“. Gefundenes Fressen für die Journalisten unter den Zuhörern und keine besonders gute Werbung für den Thüringer Landespolitiker.

Werbung in eigener Sache machte auch CDU-Spross Philipp Amthor. Allerdings nicht für seine politische oder gesangliche Karriere. Amthor trällerte in einer Clubhouse-Runde fröhlich das Pommernlied und macht auch keinen Hehl daraus, wie er zum ehemaligen Teil Preußens steht. Doof nur, dass das Lied auch immer wieder von Rechten instrumentalisiert wird.

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Es gibt auch positive Beispiele

Von Goldkelchen zu Goldlöckchen. Moderatoren-Legende Thomas Gottschalk wollte es sich nicht nehmen lassen, auch einmal bei Clubhouse vorbei zu schauen, und war als Stargast im Talk von Podcasterin Jule Wasabi und Blogger Sascha Lobo eingeplant. Die Technik machte Gottschalk jedoch einen Strich durch die Rechnung und die Zuhörer warteten vergeblich auf das Wetten-das-Urgestein. Mittlerweile hat Gottschalk die technischen Probleme jedoch in den Griff bekommen und mischte erst kürzlich eine Clubhause-Session auf, in der er gegen das öffentlich-rechtliche Fernsehen austeilte.

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Aufgemischt hat auch Tesla-CEO Elon Musk den Robinhood-Gründer Vlad Tenev. In einem Talk, in dem es zunächst um Musk selbst ging und der nichts Neues offenbarte, übernahm der Tesla-Boss auf einmal das Kommando, holte Tenev ins Gespräch und löcherte ihn mit Fragen. Tenev, hörbar überrascht von Musks forscher Fragerei, wich zunächst aus, wurde dann jedoch weich und plauderte aus dem Nähkästchen. Ein gelungenes Beispiel dafür, wie Clubhouse auch funktionieren kann.

Von Freundschaften zu Putin und Bandenkriminalität

Nicht aus der Reserve locken lassen hat sich Altkanzler Gerhard Schröder. Von FDP-Politikerin Ria Schröder auf seine Freundschaft zum russischen Präsidenten Vladimir Putin angesprochen, blockte der Hannoveraner ab. Zu dem Thema gäbe es nichts mehr zu sagen. Kritische Fragen zu Putin und der russischen Politik stoßen bei Schröder nach wie vor auf taube Ohren. Digital-Ministerin Dorothee Bär verfolgte die Diskussion bei Clubhouse und äußerte sich später verwundert darüber, wie schweigsam Schröder bei den Russland betreffenden Fragen war.

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Ganz und gar nicht schweigsam zeigte sich Arafat Abou-Chaker, Ex-Manager des Rappers Bushido und Teil der in Berlin ansässigen palästinensischen Großfamilie Abou-Chaker, die auch immer wieder mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht wird. Abou-Chaker plauderte frei drauf los, fand immer mehr Zuhörer und auch Journalisten hörten aufmerksam zu. Abou-Chaker gab drei von ihnen eine virtuelle Bühne und stellte sie und ihre Berichterstattung zur Rede. Es entwickelten sich lebhafte Diskussionen, die teilweise auch unter die Gürtellinie und in absurde Richtungen ausuferten. Nur eine Sache war konstant: Der Redefluss von Arafat Abou-Chaker.

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