Clubhouse: Ehemalige Hype-App kündigt Neustart und Entlassungen an

Als die Menschen während der Corona-Pandemie gezwungenermaßen viel Zeit zu Hause verbracht haben, war das die Stunde von Clubhouse: einer App, über die man Live-Gespräche stundenlang mitverfolgen konnte, aber nur, wenn man zuvor eine Einladung bekommen hatte. Es war ein exklusiver Zeitfüller in Monaten und Jahren, in denen persönliche soziale Kontakte rar und die Abende lang waren.
Dass die rosigen Zeiten längst vorbei sind, haben die Mitgründer Paul Davison und Rohan Seth jetzt in einem Blogbeitrag eingeräumt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter:innen wurden entlassen.
Vielen (Ex-)User:innen fehlt die Zeit
Eine genaue Zahl wurde nicht genannt, jedoch hatte Davison im Oktober 2022 gegenüber Techcrunch von rund 100 Angestellten gesprochen. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen schon einmal Mitarbeiter:innen entlassen, gleichzeitig aber auch noch eingestellt.
Woher die Probleme rühren, wird in dem Blogbeitrag so erklärt: „Da sich die Welt nach Covid geöffnet hat, ist es für viele Menschen schwieriger geworden, ihre Freunde auf Clubhouse zu finden und lange Gespräche in ihren Alltag zu integrieren.“ In anderen Worten: Vielen fehlt nach den Corona-Lockdowns schlicht die Zeit.
Das Team soll kleiner und vor allem flexibler werden
Um seine Rolle in der Welt von heute zu finden, müsse sich das Produkt weiterentwickeln. Versuche dazu hätte es schon gegeben, jedoch sei das aufgrund der Größe des Teams nicht gelungen.
Die Strategie entwickle sich jeden Tag weiter und es sei ebenso schwierig gewesen, dies an funktionsübergreifende Teams zu kommunizieren, wie schnelle Änderungen vorzunehmen. Dazu hätten auch die Überbesetzung und die Remote-Arbeit beigetragen.
Clubhouse 2.0 könnte einen intimeren Charakter haben
Das halbierte Team werde sich jetzt auf Clubhouse 2.0 konzentrieren, heißt es in dem Blogbeitrag. Davon, wie das aussehen soll, haben die Gründer angeblich „eine klare Vorstellung“, ohne in der Mitteilung zu verraten, wie die aussehen soll.
Laut Techcrunch sprach Davison im vergangenen Jahr von einer Verschiebung des Live-Podcasts auf der großen Bühne hin in den privaten Raum. Während sich die Welt immer weiter öffne, werde es ein akuteres Bedürfnis nach einem Ort geben, an dem man unter Freunden sein und großartige Gespräche führen könne.