Wie viel CO2 entwässerte Moore freisetzen – Statistik der Woche

Deutschland zählt zu den acht Ländern, die am meisten Treibhausgase durch die Entwässerung von Mooren emittieren. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten der Globale Peatlands Initiative. Die meisten Emissionen stammen aus Indonesien, der EU und Russland. Innerhalb der Europäischen Union entfällt die Hälfte auf Deutschland, Finnland und Polen. Der weit überwiegende Teil dieser Emissionen stammt laut Quelle von landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Von CO2-Senken zu CO2-Quellen
Werden Moore entwässert, also für die Landwirtschaft nutzbar gemacht oder Torfabbau betrieben, gelangt Sauerstoff an den gebundenen Kohlenstoff und lässt ihn in die Atmosphäre entweichen. Die ursprünglichen CO₂-Senken werden dann zu CO₂-Quellen. Obwohl entwässerte Moore weniger als ein halbes Prozent der Landfläche der Erde ausmachen, sind sie für etwa vier Prozent aller weltweiten menschlichen Emissionen verantwortlich. Entwässerte Moorböden emittieren weltweit pro Jahr über 1,9 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente. Fast 90 Prozent davon sind auf das Treibhausgas CO₂ zurückzuführen – die übrigen Emissionen stammen von Methan und Lachgas.

(Grafik: Statista)
In Deutschland sind etwa zwei Millionen Hektar Fläche von Mooren bedeckt. Rund ein Drittel davon befinden sich im Bundesland Niedersachsen. Das Umweltbundesamt schätzt den Anteil der Emissionen aus deutschen, entwässerten Moore an den Gesamtemissionen auf etwa sieben Prozent im Jahr 2022.
Wozu Moorböden genutzt werden
Deutschland hat schon rund 90 Prozent seiner Moore zerstört. Genutzt werden Moorböden hierzulande vor allem als Grün- oder Ackerland und Wälder – sie dienen aufgrund ihres Nährstoffreichtums also vor allem für die Land- und Forstwirtschaft. Obwohl nur noch etwa ein Prozent der Moorfläche für den Torfabbau genutzt wird, ist Deutschland eines der führenden Länder in der Torfproduktion. Im Jahr 2023 wurden etwa 2,6 Millionen Tonnen aus der Erde geholt. Nur Finnland (5,8 Mio. Tonnen) kann diesen Wert noch überbieten. Der deutsche Außenhandel mit Torf ist jedoch gemäß dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung rückläufig und soll weiterhin verringert werden.
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