Kündigungswelle: Coinbase-Mitarbeiter reagieren auf Ankündigung des CEO

Coinbase-CEO Brian Armstrong. (Foto: dpa)
Brian Armstrong, der CEO der Kryptobörse Coinbase, hat kürzlich in einem Blogbeitrag erklärt, er wolle einen „apolitischen“ Arbeitsplatz aufbauen. Mitarbeiter, denen das nicht passt, sollen gehen – erhalten dafür aber ein Abfindungspaket. Nach Angaben von Armstrong haben 60 Mitarbeiter das Angebot angenommen und die Firma verlassen. Das entspricht rund fünf Prozent der Belegschaft. Laut Armstrong könnte der Mitarbeiterschwund am Ende jedoch noch etwas höher ausfallen, da sich die Firma noch mit einigen Mitarbeitern im Gespräch befinde.
Das Anti-Patagonia: Die apolitische Haltung des Coinbase-CEO ist ein Armutszeugnis
Armstrongs Ankündigung hatte in der Tech-Welt für viel Kritik gesorgt. Twitter-Gründer Jack Dorsey wendete ein, dass Kryptowährungen inhärent politisch seien. Dem hatte Armstrong auf Twitter sogar zugestimmt, nur mit anderen politischen Themen solle sich seine Belegschaft nicht beschäftigen, da die nicht mit der Mission des Unternehmens im Einklang stehen.
Einem Bericht von Wired zufolge kam es kurz nach der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd zu einem äußerst emotionalen Meeting in der Coinbase-Zentrale. Schwarze Angestellte berichten unter Tränen davon, dass sie sich in der Firma unsichtbar fühlten. In einem darauffolgenden Meeting wollte Armstrong die Wogen glätten, jedoch nicht eindeutig zustimmen, dass sich seine Firma zu der Black-Lives-Matter-Bewegung stellt.
Als Reaktion darauf legten Mitarbeiter aus verschiedenen Teams ihre Arbeit nieder. Armstrong reagierte, indem er sich auf seinem privaten Twitter-Account zu Black Lives Matter bekannte und sich mit einer E-Mail bei den Angestellten entschuldigte. Laut Quartz kam es daher überraschend für viele Mitarbeiter, als Armstrong am 27. September 2020 in einem Blogbeitrag erklärte, dass Coinbase eine „apolitische“ Firma sei und politische Diskussionen daher dort nichts verloren hätten.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Neben all den anderen Technologie-Unternehmen, die mittlerweile glauben sich politisch engagieren zu müssen, ist das mal ein erfrischender Ansatz. Am Beispiel von Spotify sieht man aktuell ganz gut, wie weit das auch in die andere Richtung gehen kann.