Community: Twitter will Faktencheck-Funktion weiter ausrollen
Twitter startete das Projekt namens Birdwatch im vergangenen Jahr als Experiment und forderte seine Nutzerinnen und Nutzer dabei auf, irreführende Tweets zu identifizieren und Notizen dazu zu verfassen. Diese sollten dann an den ursprünglichen Tweet angehängt werden, um den fehlerhaften Inhalt zu entlarven.
Twitter steht unter Druck
Wie andere Social-Media-Plattformen steht auch Twitter seit langem unter Druck, mehr zu tun, um die Verbreitung falscher Inhalte unter seinen Millionen Nutzerinnen und Nutzern zu verhindern.
Die von den 10.000 Teilnehmern des Birdwatch-Pilotprogramms verfassten Notizen wurden auf einer separaten Webseite gespeichert. Nun soll eine kleine Gruppe von zufällig ausgewählten Twitter-Nutzerinnen und Nutzer in den USA in der Lage sein, Birdwatch-Notizen direkt in Tweets zu sehen und die Nützlichkeit der Informationen zu bewerten, teilte Twitter am Donnerstag in einem Blog-Post mit. Mit der Zeit will Twitter Birdwatch auf weitere Userinnen und User in mehr Ländern ausweiten.
Birdwatch-Hinweise zur russischen Invasion in der Ukraine
Einige der Birdwatch-Hinweise betreffen bereits irreführende Inhalte im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine. Ein Tweet vom 26. Februar etwa, der mehr als 17.000 Mal retweetet wurde, zeigte ein Bild des britischen Rockstars Paul McCartney, der auf der Bühne vor einer Menschenmenge eine ukrainische Flagge schwenkt. In einer Notiz, die dem Tweet auf der Birdwatch-Webseite angehängt war, heißt es, das Foto sei 2008 aufgenommen worden, als McCartney bei einem „Unabhängigkeitskonzert“ in Kiew aufgetreten war.
Twitter verkündete, dass einer Umfrage zufolge die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen dem Inhalt eines potenziell irreführenden Tweets zustimmen, um 20 bis 40 Prozent geringer war, wenn sie einen Birdwatch-Hinweis dazu gelesen hatten.