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Corona-App: Diese 3 Tracing-Ansätze prüft die Bundesregierung

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie will auch Deutschland jetzt auf eine Corona-App setzen. Dabei prüft die Bundesregierung derzeit noch drei Ansätze, darunter einen aus Österreich.

3 Min.
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Eindämmung der Pandemie: Welche Corona-App ist die beste? (Foto: Shutterstock)

Das sogenannte Corona-Tracing, also das nachträgliche – und möglichst anonyme – Aufspüren und Informieren möglicher Kontaktpersonen positiv getesteter Covid-19-Patienten gilt als effektive Möglichkeit der Eindämmung der Pandemie. Um die richtige Lösung wird derzeit allerdings heftig gestritten, vor allem um den Datenschutz sind Diskussionen entbrannt. Die Bundesregierung prüft derzeit drei Modelle von Corona-Apps, wie eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg ergab, die Golem.de vorliegt.

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Demnach stehen die gesamteuropäischen Lösungen Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (Pepp-PT) sowie Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP-3T) besonders im Fokus der Bundesregierung. Beobachtet wird aber auch die sogenannte „Stopp Corona“-App des österreichischen Roten Kreuzes, die von der Firma Accenture entwickelt wird.

Corona-Tracking-App auf freiwilliger Basis

In der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage von Domscheit-Berg heißt es zudem, dass „ausschließlich eine Nutzung der Corona-Tracking-App auf freiwilliger Basis“ in Betracht gezogen werde. Die Lösungen müssten zudem den Vorgaben des Datenschutzrechts entsprechen, „bei denen die Datenverarbeitung auf Basis einer Einwilligung erfolgt, keine Standortdaten erhoben werden, höchstmögliche Sicherheitsstandards eingehalten werden, die Information der betroffenen Personen anonym erfolgt“. Außerdem müsse das Modell „anwenderfreundlich konzipiert sowie technisch geeignet“ sein, „eine epidemiologisch nachvollziehbare Kontaktverfolgung zu ermöglichen“.

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Zunächst galt die Anfang April vorgestellte europäische Lösung Pepp-PT als Basis für Tracing-Apps als Favorit. Diese war von mehr als 130 Wissenschaftlern und IT-Experten entwickelt worden. In der vergangenen Woche kam es aber zu einem Streit der Entwickler, bei dem es vor allem um den Umgang mit den Daten ging. Anders als die zentrale Speicherung der Daten auf einem nationalen Server – wie bei Pepp-PT – sieht der Ansatz von DP3T, das bis vor kurzem noch zum Pepp-PT-Konsortium gehörte, eine dezentrale Lösung vor. Dabei würden die Daten auf den Smartphones selbst analysiert, um zu sehen, ob der Nutzer möglicherweise in der Nähe eines positiv Getesteten war.

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Corona-App: Zentrale oder dezentrale Lösung?

Während Letzteres Sorgen um den Schutz der Daten deutscher Nutzer vor einem möglichen Zugriff der US-Regierung hervorruft, sehen Datenschützer in der zentralen Lösung eine größere Angriffsfläche, wie das Handelsblatt berichtet. Erst am Dienstag hatte zudem der Chaos Computer Club (CCC) die Corona-Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts (RKI) zerlegt. Der CCC kam in einer ersten oberflächlichen Analyse zu dem Schluss, dass das RKI die erhobenen Daten zu spät pseudonymisiere und außerdem Man-in-the-Middle-Attacken möglich seien.

Ebenfalls mitverantwortlich für die Verzögerung der Bereitstellung einer offiziellen App ist das Warten auf die Fertigstellung der von Apple und Google entwickelten Schnittstellen für Android und iOS – das dürfte noch bis Mitte Mai oder Anfang Juni dauern. Auf diese Schnittstellen könnten staatliche Apps dann zurückgreifen. Auch an der deutschen Lösung arbeiten die US-Tech-Konzerne mit. Dabei geht es darum, ein Problem mit Bluetooth zu lösen, das bei der Erkennung anderer Smartphones im Weg steht. Derzeit schaltet sich Bluetooth laut Handelsblatt nämlich bei den meisten Smartphones nach einer gewissen Zeit automatisch aus – um Strom zu sparen. Diese Funktion müsste abgestellt werden.

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Tracing-App-Lösung aus Österreich

Die dritte von der Bundesregierung beobachtete Tracing-App-Lösung aus Österreich hat zumindest ein gutes Zeugnis in puncto Datenschutz ausgestellt bekommen. Der Datenschützer Max Schrems von noyb.eu sieht die App laut seiner am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung „sicher auf der datenschutzfreundlichen Seite gelandet“. Große Tracker seien jedenfalls nicht eingebaut und auch in puncto DSVGO sieht Schrems keine Probleme bei der „Stopp Corona“-App.

Wann eine offizielle App auf Basis einer der drei Lösungen kommt, ist weiter unklar. Die bisherigen Zeitpläne konnten derweil nicht eingehalten werden.

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