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Wegen Corona-Krise: Netflix drosselt Streaming-Qualität in Europa

Nach einem Aufruf der EU-Kommission hat Netflix die Streaming-Qualität in Europa gedrosselt und reduziert damit das Datenvolumen um 25 Prozent. 4K-Nutzer bekommen aber weiter 4K geliefert.

Von Jörn Brien
2 Min.
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Netflix: Während Corona-Krise etwas geringere Bildauflösung. (Foto: Shutterstock)

Zunächst hatte die Schweiz eine zeitweise Abschaltung von Netflix ins Spiel gebracht, weil das Netz der Swisscom der Belastungsprobe der Corona-Krise nicht standgehalten hatte. Später waren auch in Österreich warnende Stimmen laut geworden, dass das zunehmende Streaming das Netz überlasten könnte. Die deutschen Provider hatten dagegen versichert, dass das kein Problem sei. Dennoch hatte Netflix mit einer Drosselung der Streaming-Qualität in Europa reagiert.

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Der Konzern hat jetzt aber konkretisiert, dass Nutzer, die ein Abo mit 4K-Auflösung abgeschlossen haben – und entsprechend mehr dafür zahlen – weiterhin 4K bekommen sollen. Ebenso soll die Drosselung in den anderen Aboversionen gestaltet werden. Netflix will weiterhin die gebuchte Auflösung bieten, aber die Streams mit einer geringeren Bandbreite ausliefern, wie heise.de schreibt. Nutzer, die besonders auf Streaming-Qualität fixiert seien, könnten davon zwar etwas mitbekommen. Der Qualitätsverlust sei insgesamt aber gering, heißt es bei Netflix.

EU-Kommissar in Gesprächen mit Netflix-Chef

Netflix kam damit einem Aufruf der EU-Kommission nach. In den vergangenen Tagen hatte EU-Kommissar Thierry Breton mehrfach mit Netflix-Chef Reed Hastings gesprochen. Am vergangenen Mittwoch hatte Breton dem Konzernchef unter anderem vorgeschlagen, die Bildqualität bei starker Auslastung automatisch von HD- auf Standard-Auflösung herunterzuschrauben. Netflix wird die die Datenmengen in seinem Video-Streamingdienst jetzt aber auch außerhalb von Spitzenzeiten senken. Insgesamt wird der Videodienst dadurch um 25 Prozent weniger Datenverkehr verursachen.

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Die angekündigte Reduktion der Streaming-Qualität soll zunächst für 30 Tage gelten. Netflix versicherte aber, dass seine Nutzer trotzdem einen Dienst mit „guter Qualität“ bekommen würden. Bekannt ist, dass eine Stunde Streaming in Standard-Auflösung (SD) etwa ein Gigabyte Daten verbraucht, während es bei hoher Auflösung (HD) bis zu drei Gigabyte an Daten in der Stunde sind. Noch einmal ein Vielfaches an Daten benötigt das von Netflix ebenfalls angebotene Utra-HD-Format (4K).

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Netflix-Entscheidung wohl ein Kompromiss

Netflix ließ wissen, dass die Entscheidung zur Drosselung nach den Gesprächen zwischen Breton und Hastings gefallen sei – Anlass seien freilich die außerordentlichen Herausforderungen der Corona-Krise. Die Reduktion der Datenraten dürfte ein Kompromiss gewesen sein, heißt es bei der BBC. EU-Kommissar Breton begrüßte jedenfalls die schnelle Reaktion des US-Konzerns. Diese sei nur wenige Stunden nach seinem Anruf bekannt gegeben worden, so Breton. Mittlerweile hat auch die Konkurrenz wie Amazons Prime Video und Youtube nachgezogen. Disney Plus startet in Deutschland mit reduzierter Bildqualität. Mit Material von dpa

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Kommentare (3)

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Kai,Irle

Vernünftig. Nur bin ich dann jetzt auch mal gespannt, was in Sachen des exklusiven Telekom Streaming Angebot – und das auch noch 6 Monate kostenlos – für/mit Disney+ reguliert wird ?!
Hier müssen ja wohl gleiche Spielregel herrschen, sonst „verzerrter Wettbewerb“.
Kai Irle

Robert S.

Die Telekomunikations-Gesellschaften haben Milliarden gescheffelt, den Ausbau immer wieder verzögert und für unrentabel gehalten und nun hält ihr Netz nichts aus! Pech gehabt, wenn ein Kunde eure Rechnungen nicht mehr zahlen kann habt ihr auch keine Probleme den Schalter umzulegen jetzt sollen wir heulen das eure SPAREN FÜR MEHR RENDITE das Netz nicht mehr abfangen kann, tja Pech gehabt dann geht Pleite – bekommt kein Geld für euren SPAR-MANGEL-PAKET und lernt was für die Zukunft – mehr Rendite, mehr Risiko vor allen wenn Krisen kommen oder investiert richtig und habt eine kleinere Rendite!

M

Unvernünftig und unnötig in Deutschland.

Anders als in der Schweiz sind die deutschen Netzbetreiber und Decix zuversichtlich und bestätigen, dass es ausreichend Netzkapazität gibt.

Außerdem sind es nicht 25% , sondern 50% Reduktion der Bitrate. Deshalb habe ich Netflix auch gerade gekündigt. Ich empfehle es jedem gleich zu tun, wenn Netflix nicht anfängt Konsumerorientiert den Monatspreis zu reduzieren.

Von 15,6 Mbit runter auf 7,62 Mbit.

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