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Corona-Warn-App 2.0: Check-in per QR-Code startet nach Ostern

Die Corona-Warn-App bekommt einen Check-in per QR-Code und könnte damit die viel diskutierte und von Politikern gelobte Luca-App obsolet machen. Jetzt ist ein Release-Datum in Sicht.

3 Min. Lesezeit
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Die Corona-Warn-App bekommt ein Feature zum Einchecken per QR-Code. (Foto: Alexander Kirch / shutterstock)

Die Corona-Warn-App, die aktuell in Version 1.15.2 vorliegt, soll bereits kurz nach Ostern ein Feature zum Einchecken per QR-Code erhalten. Ob es, wie berichtet, zusätzlich zur geplanten Version 2.0 noch eine an alle Nutzer ausgerollte Final-Version oder nur einige Betas und Release Candidates geben wird, ist unklar. Der Entwurf zur Eventregistrierung steht hier bereits seit Längerem, wobei vor zwei Wochen, als wir bereits darüber berichteten, noch kein konkreteres Veröffentlichungsdatum bekannt war.

Unternehmen können QR-Codes für einzelne Räume anbringen

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Der Check-in per QR-Code soll es Restaurants ermöglichen, entsprechende QR-Codes an bestimmten Plätzen anzubringen. Scannt ein Nutzer diesen Code, wird in der App hinterlegt, dass er oder sie zum entsprechenden Zeitpunkt dort war – ähnlich, wie bisher auch Begegnungen mit anderen Nutzern der App getracked wurden. Theoretisch könnten Unternehmen so beliebig kleinteilig einzelne Räume eines Geschäfts mit QR-Codes versehen, um ein differenzierteres Bild zu generieren, wer wem begegnet ist. Das sollte umgekehrt allerdings auch nicht zu kleinteilig sein, um funktional im Interesse der Kontaktverfolgung zu bleiben.

Mögliche Anwendungsfelder wären aber auch Geschäfte, öffentliche Veranstaltungen oder auch Spielplätze. Diese Check-in-Funktion, die beim britischen Gegenstück zur Corona-App zu einer verstärkten Nutzung beigetragen hat, kommt hierzulande reichlich spät. Warum dieses praktische Feature, das in Großbritannien schon seit September letzten Jahres verfügbar ist, erst jetzt in Deutschland kommt, bleibt unklar. Es könnte aber mit der Diskussion in den letzten Wochen um die prominent durch Smudo von den Fantastischen Vier beworbene Luca-App zu tun haben. Anders als bei der Luca-App ist hierfür aber nicht erforderlich, dass der Nutzer seine persönlichen Daten irgendwo hinterlegt. Er kann also nicht nur, wie in der Luca-App, anonym gegenüber dem Geschäftsinhaber bleiben, sondern auch sonst nicht irgendwie nachvollzogen werden als Person.

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QR-Codes sind kompatibel zur Luca-App

Die Funktion interagiert übrigens mit dem Kontakttagebuch, sodass die Begegnungen und Besuche hier automatisch hinterlegt werden, sobald der QR-Code gescannt wurde. Auslesbar ist das natürlich nur, wenn der Nutzer dies via App erlaubt, also im Fall einer Infektion, die festgestellt wird. Bekannt wurde jetzt auch, dass die QR-Codes mit denen der Luca-App kompatibel sein sollen. Das stellt sicher, dass die Kunden nicht zwischen mehreren QR-Codes unterscheiden müssen, je nachdem, welche App sie verwenden.

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Doch das System hat bei aller Anonymität auch seine Nachteile: Denn für einen Restaurantbetreiber ist nur schwer nachvollziehbar, ob der Besuch auch wirklich getracked wurde – und oft interessiert sich das Personal auch nicht besonders dafür. Anders als bei der Luca-App gibt’s ja keine Quittierung durch ein datenaufnehmendes Endgerät. Es ist in der Tat ein Abwägen zwischen Datenschutz und Privatsphäre auf der einen Seite und sinnvoller Kontaktverfolgung auf der anderen Seite. Unverantwortliches Handeln, also Menschen, die trotz Infektion ihre Kontaktdaten nicht weitergeben, wird man damit ebenso wenig umstimmen wie jene, die im vergangenen Jahr einen Fantasienamen und eine falsche E-Mail-Adresse aufgeschrieben haben.

Eine App für ein Stück Normalität: Die Luca-App wird Open Source

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Wie viele Nutzer hat die Corona-Warn-App wirklich?

Anders als viele Quellen beschreiben, wird die Corona-Warn-App übrigens auch wohl nicht von knapp 26 Millionen Menschen in Deutschland aktiv genutzt, stattdessen handelt es sich bei dieser Zahl um die Summe der bislang erfolgten Downloads unter Android und iOS. Das macht einen Unterschied: Denn zum einen dürfte nicht jeder, der vor einigen Monaten zum Start die Corona-Warn-App ausprobiert hat, sie auch dauerhaft nutzen wollen, zum anderen gab es bekanntermaßen bei manchen Geräten Probleme mit der Bluetooth-Funktionalität oder anderen Inkompatibilitäten. Der strenge Datenschutz ermöglicht im Umkehrschluss ja eben noch nicht mal diese Erkenntnisse zur Nutzung.

Dennoch bleibt die Corona-Warn-App unter Datenschutzgesichtspunkten optimal, setzt damit aber mehr Know-how und wohlwollende Mitwirkung aller Beteiligten voraus. Es ist unter dem Gesichtspunkt, dass man beschlossen hat, in jedem Land genau eine Corona-App zu nutzen, auch sinnvoll, die CWA um die genannten Funktionen zu erweitern.

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6 Kommentare
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Gunar Gürgens

Sehr gut, so löblich der Vorstoß der Luca App auch ist, ich hab relativ wenig Lust mir mehrere Apps zum Thema Corona runter zu laden. Eher spare ich mir den Restaurantbesuch.
Ich steh mehr auf einer zentralen Regelung.

Antworten
neuro

… bis die Datenbank dann das erste Mal gehackt wurde, das ist nämlich der Nachteil der zentralen Speicherung.

Antworten
Fibonacci

„Damit wären wir dann ungefähr so weit wie im vergangenen Jahr, als jeder irgendeinen Namen auf einen Zettel schreiben konnte und manche Leute sogar so ignorant waren, nicht einmal eine funktionierende E-Mail-Adresse oder Telefonnummer auf den Zettel zu schreiben.“

Falsch. Wenn er den QR-Code scannt, ist Darth Vader damit in jedem Fall zwei Wochen lang über die App erreichbar. Ganz gleich, mit welchem Namen er geboren wurde.

„Doch das System hat bei aller Anonymität auch seine Nachteile: Denn für einen Restaurantbetreiber ist nur schwer nachvollziehbar, ob der Besuch auch wirklich getracked wurde – und oft interessiert sich das Personal auch nicht besonders dafür. Anders als bei der Luca-App gibt’s ja keine Quittierung durch ein datenaufnehmendes Endgerät.“

Auch diese Schlussfolgerung ist für mich nicht logisch: Wenn sich das Personal ohnehin nicht für das Tracking interessiert, was bringt dann eine Quittierung?

Ich sehe das so, dass die Verantwortung beim Kunden liegt. Der Betreiber hat seinen Teil erfüllt, wenn er die QR-Codes zur Verfügung stellt und im besten Fall seine Gäste darauf hinweist. Prüfen kann, wenn es denn unbedingt einer totalen Kontrolle bedarf, beides das Ordnungsamt. Schließlich wird der Ort ja im Kontakttagebuch eingetragen (wenn ich das richtig verstanden habe).

Die Funktion hätte von Anfang in die App aufgenommen worden sein müssen. Btw. habe alleine ich die App schon fünfmal gedownloadet.

Noch eine kurze Frage: Wie kommen die Betreiber eigentlich an die QR-Codes? Kann diese jeder über die App erstellen?

Antworten
Fibonacci

Die Frage nach dem Erhalt der QR-Codes für Betreiber konnte ich mir mit der CWA Developer Version 2.0 beantworten: Jeder kann in der App QR-Codes für verschiedene Zwecke erstellen, wie z.B. für Orte im Einzelhandel, Gastronomie, etc. oder Events, wie Konzerte, Feiern, Gottesdienst, etc.

Was ich nicht verstehe ist, dass parallel weiterhin Zettel mit Kontaktdaten ausgefüllt werden sollen müssen…

Antworten
Mahdi Movahedi

Das finde ich super aber ich hätte eine Frage und zwar wie bekommt man den QR-Codes?

Antworten
Tobias Weidemann

Hallo Mahdl,
diesen Punkt findest Du in der Corona-Warn-App selbst – runterscrollen, „Sie planen eine Veranstaltung“ (direkt unter „Bestätigte Neuinfektionen“). Du kannst den dann im Standardlayout aufs Handy bringen (und bei der Veranstaltung den anderen hinhalten), verschicken, teilen oder entsprechend ausdrucken über einen verknüpften Drucker.
Eigentlich ziemlich cool umgesetzt. Die QR-Codes zwischen CWA und Luca sind übrigens zueinander kompatibel (wobei systembedingt natürlich nicht die Besucher untereinandere gematched werden).

Antworten

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