Corona-Warn-App auf F-Droid verfügbar – und somit auch für Huawei-Smartphones

Corona-Warn-App aus dem F-Droid-Store. (Foto: t3n)
Bis flächendeckend gegen das Coronavirus geimpft werden kann, müssen wir uns wohl noch etwas gedulden. Bis dahin gelten die altbekannten Regeln: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften und Tracing-App. Was Letztere angeht, gibt es allerdings ein paar Probleme. Neben zu alten Smartphones hört man immer wieder auch Stimmen, die keinen Account für Googles Play-Store anlegen wollen. Den braucht man aber, wenn man die App für Android-Geräte herunterladen will. Bis jetzt.
Corona-Warn-App ohne Google
Wie die Free Software Foundation Europe (FSFE) heute bekannt gegeben hat, haben einige Vereinsmitglieder nun fertiggebracht, „was offizielle Stellen monatelang versäumt haben“. Über den freien App-Store F-Droid können Nutzerinnen und Nutzer die Corona-Warn-App ab sofort herunterladen und so einen Bogen um Google schlagen.
Den Entwicklern Marvin Wißfeld, Christian Grigis, Fynn Godau und Marcus Hoffmann ist es mittels eines sogenannten Drop-in-Replacements gelungen, eine Exposure-Notification-Komponente in die deutsche Corona-Warn-App zu implementieren. So können auch Menschen, die keine Google-Dienste nutzen wollen oder können, die App herunterladen und einsetzen. Das dürfte vor allem auch Besitzerinnen und Besitzer von neueren Huawei-Smartphones freuen. Das chinesische Unternehmen darf wegen des Handelsembargos der US-Regierung keine Google-Dienste mehr nutzen und hat es entgegen einer Ankündigung bisher nicht geschafft, eine eigene Version der Corona-Warn-App auszurollen.

Im Schnellversuch lässt sich die App ohne Probleme herunterladen und öffnen. (Foto: t3n)
Wer sich nicht sicher ist, ob das eigene Smartphone mit der App kompatibel ist, kann das in unserer ausführlichen Übersicht nachlesen. Und wer sich fragt, ob es sich überhaupt lohnt, die App herunterzuladen und zu nutzen, denen sei gesagt: Lockdown Light: Ladet euch endlich die verdammte Corona-App herunter!
FSFE: Bundesregierung soll Fork übernehmen
Die FSFE spielt den Ball damit an die Bundesregierung zurück: Es sei nun an den verantwortlichen Stellen, die Änderungen von dem Fork in den Hauptentwicklungszweig zu übernehmen. Zudem könne diese Methode prinzipiell auch für Corona-Warn-Apps anderer Länder angewandt werden.
Allerdings übt die FSFE auch Kritik: Ein weiteres Mal habe die Freie-Software-Gemeinschaft auf ein Problem hingewiesen und mögliche Lösungen vorgeschlagen, sei aber so lange abgewiesen worden, bis Ehrenamtliche zur Tat schritten und eine Lösung vorlegten. Man appelliere an Regierungen und Verwaltungen, entwickelte Software ausschließlich als freie Software zu veröffentlichen – eine Forderung, die auch wir schon zur Diskussion gestellt haben.
Auf meinem OnePlus 7pro mit googlefreiem /e/ Android funktioniert die Installation reibungslos. Perfekt. Danke an die Entwickler. Warum macht man das nicht gleich so? Was hat Google mit unseren Corona Daten zu schaffen. darauf hätten die Corona App Programmierer auch selbst kommen können.
-Marcus