
Dass auch der Onlinehandel, ähnlich wie andere Lebensbereiche, aktuell mit einer großen Verunsicherung der Kunden zu kämpfen hat, verwundert wenig. Eine Blitzumfrage des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) in der vergangenen Woche hat ergeben, dass jeder zweite Händler mit Umsatzeinbußen rechnet und nahezu jeder Händler die Auswirkungen der Ausnahmesituation zu spüren bekommt.
Dabei ergeben sich oftmals ganz handfeste Fragen: Kann das Virus beispielsweise über Pakete übertragen werden? Zunächst einmal weiß das niemand mit hundertprozentiger Sicherheit, weil das Covid-19-Virus noch nicht hinreichend erforscht werden konnte. Dennoch wäre es falsch, hier in Panik zu geraten – immerhin hat man Erfahrungswerte mit dem vergleichbaren SARS-Virus von vor einigen Jahren und weiteren ähnlichen Viren. Demnach sind die Erreger lediglich für ein paar Stunden ohne ein physisches Lebewesen, das als Wirt fungiert, überlebensfähig. Pakete sind also zumindest unter diesem Gesichtspunkt unbedenklich.
Ähnliches bestätigen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Robert-Koch-Institut. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie am Hamburg Universitätsklinikum, erklärt in einem Interview zudem, dass es zu einer solchen Vermutung keinerlei Anhaltspunkte gibt. „Das Virus hält sich auf Oberflächen wie Metall oder Kunststoff gar nicht so lange. Es braucht Tröpfchen zur Übertragung. Insofern gibt es keinen Grund, Pakete oder Sendungen aus China nicht anzunehmen.“
Ähnlich sieht dies Professorin Ulrike Protzer, Virologin vom Helmholtz-Zentrum der Technischen Universität München (TUM). Sie erklärte laut BR, es sei sehr unwahrscheinlich, dass ein Virus über einen Brief oder ein Paket übertragen wird. „Die saugfähige Oberfläche eines Pakets oder eines Briefes und der Transport an der Luft würden das Virus sicher austrocknen und damit seine Hülle kaputt machen. Zudem geht das Virusgenom kaputt, wenn man es der Sonne oder UV-Licht aussetzt“, erläutert sie gegenüber dem Sender.
Viel kritischer ist insofern das Zusammentreffen mit dem Paketboten. Doch auch hier gibt es ja Lösungen wie die Packstation, um bestmögliche Sicherheit zu haben. Gefährdet sind hier vor allem auch die Paketboten, die täglich mit dutzenden Personen in Kontakt kommen. Also besser auf Packstation und Co. ausweichen, um die Virusverbreitung zu verringern? Sinnvoll wäre es – verbunden mit den ohnehin allgemeingültigen Regeln zur Hygiene.
Das könnte dich auch interessieren:
- Coronavirus: Die rechtlichen Folgen bei Absage von Messen und Konferenzen
- Coronavirus: Einbußen im stationären Handel werden online nicht aufgefangen
- Coronavirus: Deine Rechte und Pflichten im beruflichen Umfeld
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Soso…jeder schreibt was anderes. Laut Spiegel kann das Virus mehrere Tage z.B. auf Türklinken überleben.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-so-lange-ueberdauert-sars-cov-2-auf-oberflaechen-a-f84ce281-cac3-42e9-a52a-b1e2f035f56d