Am Mittwoch hat Intel neben den neuesten Prozessoren der Tiger-Lake-Serie nicht weniger als einen vollständig überarbeiteten Markenauftritt vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste deutliche Änderung seit 2006. Insbesondere das Logo hatte Intel bisher als echten Markenkern vorzugsweise nicht angepackt.
So stellt das runderneuerte 2020er Logo überhaupt erst die dritte Anpassung der Intel-Wortmarke in der 52-jährigen Geschichte des Unternehmens dar, wenn wir einmal vom Wortbild-Slogan „Intel Inside“ absehen, den der Hersteller zwischen 1990 und 2005 in verschiedenen Abwandlungen verwendet und dessen Kreisform sich letztlich im 2006er Logo wiedergefunden hatte.
Intel erweitert Farbpalette und vereinfacht Logo
Mit dem neuen Logo bleibt Intel der Farbe Blau treu, erweitert sie aber im weiterhin quadratischen I-Punkt der Wortmarke um einen helleren Farbton, den Intel als Energy Blue bezeichnet. Das ist eine fast schon radikale Novelle. Das Kennzeichen R, das nach dem amerikanischen Markenrecht eine eingetragene Marke im US-Register ausweist, wandert von der bisherigen Hochstellung nach dem letzten Buchstaben in eine Tiefstellung, die optisch einem Punkt ähnelt. Auch das Marken-R wird in der neuen Akzentfarbe gesetzt.
Mit dem neuen Logo hat Intel eine Mischung aus dem 1968er Logo mit dem tiefgestellten E und dem 2006er Logo mit dem einseitig nach rechts ausstreichenden Querstrich geschaffen. 2006 hatte Intel für das I und das L die untere Rundung des T aufgegriffen. Diese Abwandlung der eigentlichen Geometrie gibt der Hersteller nun wieder auf, bleibt aber beim serifenlosen Ansatz. Das neue Logo wird sehr symmetrisch und hat den modernen „Boxy-Look“, der es sehr leicht auch in Texte integrierbar macht.
Das hatte beim 1968er Logo vor allem das nach unten aus der Zeile hängende E und beim 2006er Logo das dynamisch geschwungene Oval um das Wörtchen Intel verhindert. Besonders der Verzicht auf das geschwungene Grafikelement bringt schon einen starken Minimalismus in die neue Marke.
Den lässt Intel allerdings nicht beim Logo enden. Vielmehr nimmt der Hersteller Schrift und Gestaltung auf und verwendet sie künftig für alle Produkte des Unternehmens unter dem Ansatz „One Intel“. Als erstes Produkt werden die neuen Tiger-Lake-Prozessoren mit der minimalistischen Markensprache ausgestattet. Den Umstieg will Intel evolutionär gestalten und schrittweise auf das neue Corporate Design umstellen.
Zu diesem Zweck führt der Hersteller eine erweiterte Farbpalette ein, die neben dem bereits erwähnten Energy Blue weitere Farbtöne, darunter ein pastelliges Violett namens Geode sowie ein Gelb-Orange namens Daisy und einige weitere ein. Es scheint so zu sein, dass Intel jeder Produktlinie eine eigene Signaturfarbe zuordnen will.
Tue etwas Wunderbares
Zusätzlich zu all dem hat sich Intel einen neuen Slogan verpasst. Der lautet „Do something wonderful“ und geht auf ein Zitat des Intel-Mitgründers Robert Noyce zurück. Der auch als „Bürgermeister des Silicon Valley“ bekannte Noyce hatte gesagt: „Lass dich nicht von Vergangenem zurückhalten. Geh los und tu etwas Wunderbares.“
„Lass dich nicht von Vergangenem zurückhalten. Geh los und tu etwas Wunderbares.“
Wie Marketing-Chefin Karen Walker in einem Blogbeitrag erklärt, sei es besonders dieses Zitat, das sich in Intels DNA eingebrannt habe und das im Grunde schon immer eine der wesentlichen Antriebsfedern des Unternehmens gewesen sei. Das verkürzte „Do something wonderful“ ist also eine klare Reminiszenz an die Vergangenheit des Unternehmens und an seinen Gründer, den Erfinder des Mikrochips.
Was Intel bislang noch nicht verändert hat, ist das klassische „Bong“, die Sound-Signatur aus fünf Noten, die die Marke akustisch repräsentiert. Walker hat in ihrem Blogbeitrag zum neuen Design allerdings bereits angekündigt, dass die akustische Signatur ebenfalls modernisiert werden soll. Dabei soll der bekannte Klang im Wesentlichen beibehalten werden. Wenn dabei etwas herauskommt wie bei der von Hans Zimmer überarbeiteten Soundsignatur von Netflix, dürften alle zufrieden sein.
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