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Schlechter Deal für Crowd-Investoren: ABN Amro kauft Neobroker Bux

Der niederländische Neobroker Bux wird von der ABN Amro geschluckt. Doch es ist ein schwacher Exit – der für die Crowd-Investor:innen sogar Verluste bedeuten könnte.

2 Min.
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ABN verleibt sich die Bux-App ein. (Foto: Bux)

Der niederländische Neobroker Bux, der auch in Deutschland aktiv ist, wird von der Großbank ABN Amro übernommen. Es ist der erste große Exit aus dem Kreis der Zerobroker, die mit dem boomenden Aktienhandel in der Pandemie groß geworden sind. Der Deal zeigt jedoch, wie stark die gehypte App zuletzt unter Druck stand.

Denn laut der niederländische Zeitung Het Financieele Dagblad zahlt die Bank nur rund 100 Millionen Euro für den Neobroker. Tatsächlich war Bux noch weit von der Gewinnzone entfernt, wie aus dem letzte Jahresbericht hervorgeht: Demnach verzeichnete der Neobroker im Jahr 2022 einen Verlust von 16 Millionen Euro bei einem Umsatz von 2,52 Millionen Euro.

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Bereits Anfang des Jahres hatte es Gerüchte um einen möglichen Verkauf von Bux gegeben, angeblich war die deutsche Neobank N26 interessiert. Doch der Deal soll Anfang 2023 kurz vor dem Abschluss geplatzt sein, weil man sich nicht auf eine neue Managementstruktur und die Bewertung einigen konnte, wie das Handelsblatt berichtete.

Die ABN verkauft die Übernahme nun als guten Deal, durch den man zur Nummer 1 in den Niederlanden für Anleger:innen werden will. Allerdings soll das Kryptowährungsangebot von Bux offenbar als Teil der Übernahme eingestellt werden.

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Zerobanking aus den Niederlanden

Gegründet wurde Bux bereits im Jahr 2013, die Einführung der App folgte dann 2019 in den Niederlanden und kurz darauf auch in Deutschland. Zuletzt hatte der Neobroker nach eigenen Angaben 500.000 Kund:innen in acht Märkten. Groß wurde Bux vor allem mit seinem Zero-Brokerage-Angebot.

In der Pandemie waren Apps wie Bux Zero, Trade Republic oder Scalable Capital sehr beliebt und gewannen schnell neue Kund:innen. Doch seit der Zinswende der Notenbanken ist der große Aktienboom unter Kleinanleger:innen vorbei – und die Neobroker müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen. So setzte auch Bux zuletzt ähnlich wie seine Konkurrentinnen etwa darauf, Kund:innen mit Zinsangeboten zu locken.

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Die letzte Finanzierungsrunde gab es bei Bux noch zu Fintech-Boomzeiten im Jahr 2021. Damals bekam der Neobroker 80 Millionen US-Dollar vor allem von Prosus Ventures und Tencent, auch ABN Amro Ventures, S7, Optiver und Endeit Capital nahmen an der Finanzierungsrunde teil. Auch Bestandsinvestoren wie HV Capital und Velocity Capital Fintech Ventures legten damals nach. Insgesamt hat der Neobroker laut Crunchbase 115 Millionen Dollar an Risikokapital eingesammelt.

Doch seit dem Rekordjahr 2021 sind die Bewertungen vieler Fintechs radikal eingebrochen, in Finanzierungsrunden müssen sie oft mit einer deutlichen Abwertungen des Firmenwerts leben. Im Juli des vergangenen Jahres hatte sich Bux noch mit einer Zwischenfinanzierung von Bestandsinvestor:innen beholfen – offenbar um die Verluste bis zum Jahresende zu finanzieren, wie es bei FinanceFWD heißt.

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Schlechter Deal für Crowd-Investor:innen

Das Finanzblog berichtet auch von einem Brief an die Crowd-Investor:innen, in dem Bux sie darauf vorbereite, dass der Deal mit ABN für die Kleinanleger:innen wahrscheinlich einen Verlust bedeuten wird. Über Investmentplattform Seedrs hatte Bux im Jahr 2018 Geld der Crowd eingesammelt, laut Angaben der Plattform insgesamt 1,3 Millionen Euro von über 2.000 Investor:innen.

Der Verkaufswert werde nicht alle Liquiditätspräferenzen der getätigten Investmentrunden übersteigen. Liquiditätspräferenzen legen fest, dass bestimmte Investor:innen ihr Geld zuerst bekommen, bevor die restlichen Anleger:innen ihr Geld aus einem Verkauf bekommen. Im Fall von Bux bedeutet das für die Crowd-Investor:innen, dass sie aufgrund des geringen Kaufpreises im schlimmsten Fall leer ausgehen oder ihr Investment nur teilweise zurückbekommen.

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