Der katastrophal verlaufene Start von Cyberpunk 2077 hat das polnische Studio CD Projekt Red bisher einiges an Renommee gekostet. Die in den vergangenen Jahren auch von den Spielemachern selbst angeheizten Erwartungen wurden angesichts der Bugs und Spielabbrüche, vor allem auf Lastgen-Konsolen, enttäuscht. Jetzt formieren sich Anwaltskanzleien in Polen und den USA, um für Investoren eine Sammelklage anzuschieben.
Cyberpunk-2077-Desaster könnte teuer werden
Für CD Projekt Red könnte es also noch richtig teuer werden. Schon jetzt ist unklar, wie viele der bisher 15 Millionen verkauften Cyberpunk-2077-Kopien angesichts zahlreicher rückgabewilliger Spieler letztlich in die Gewinnstatistik einfließen können. Neben den wohl geringer als erhofft ausfallenden Einnahmen mussten die Spieleentwickler aus Warschau zuletzt auch einen Einbruch des Aktienkurses um über 40 Prozent hinnehmen.
Dieser Umstand scheint Investoren gar nicht zu gefallen. Angesichts der positiven Aussichten der vergangenen Jahre sehen sich einige jetzt getäuscht – und werden von Anwälten zu einer Sammelklage ermutigt. Am Montag verlor der Kurs der CD-Projekt-Red-Aktie daraufhin noch einmal knapp sechs Prozent. Im Vergleich zum Jahresbeginn liegt das Minus aktuell aber bei insgesamt vergleichsweise geringen knapp elf Prozent.
Einige Investoren wie der polnische Anteilseigner und Anwalt Mikołaj Orzechowski sehen sich aber von den Versprechen der Cyberpunk-2077-Macher getäuscht, wie die New York Times berichtet. Auf Reddit haben Nutzer einige Aussagen von CD-Projekt-Red-Managern gegenüber Investoren zusammengetragen, die durchaus als irreführend oder falsch angesehen werden könnten, wie pcgameshardware.de berichtet.
Sammelklage wegen Irreführung in Prüfung
So soll CD Projekt Red noch im November versichert haben, dass die Performance auf PS4 und Xbox One besser sei als sie sich jetzt darstellt. Orzechowski prüft eigenen Angaben nach derzeit die Voraussetzungen für die Erhebung einer Sammelklage in Verbindung mit einer Strafanzeige wegen Irreführung. Ebenfalls im Prüfmodus für eine mögliche Sammelklage befindet sich laut New York Times die New Yorker Anwaltskanzlei Wolf Haldenstein Adler Freeman & Herz LLP.
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