Vor etwas über einem Jahr gab es erste Lebenszeichen von Dance, nach einer einjährigen Pilotphase ist das Startup der Soundcloud-Mitgründer nun startklar. Mit dem Rundum-Service-E-Bike-Abo Dance wollen die Gründer Eric Quidenus-Wahlforss, Christian Springub und Alexander Ljung eine Alternative zu Autos in die Stadt bringen. „Für uns ist eine lebenswertere Stadt eine Stadt, die für Menschen und nicht für Autos konzipiert ist“, erklären die Gründer.
Dance: E-Bike-Abo mit Concierge-Service startet in Berlin
Mit Dance bieten die Gründer eine Art Swapfiets auf Steroiden an. Das Abo, bei dem monatlich 79 statt der bisher kolportierten 59 Euro anfallen, umfasst neben einem eigens entwickelten Pedelec einen Concierge-Service, der sich im Falle eines Defekts an fünf Tagen in der Woche binnen 24 Stunden um Reparatur, Wartung oder Tausch des Bikes kümmert. Als zentrale Anlaufstelle für den Dienst dient die Smartphone-App, die für Android und iOS angeboten wird.
Das Abo ist monatlich kündbar, es besteht also keine Mindestlaufzeit von mehreren Monaten. Bei Rückgabe werden die Räder laut Wahlforss vom Inhouse-Serviceteam, das zentral in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin verortet ist, für neue Kunden fit gemacht. Das Startup setzt mit seinem Dienst auf Kreislaufwirtschaft.
Zunächst wird Dance seinen Dienst nur in Berlin innerhalb des S-Bahn-Rings anbieten, im Gespräch mit t3n deutete Wahlforss aber schon mit der Aussage „stay tuned“ Expansionspläne an. Ins Detail gehen wollte er noch nicht, gab aber an, große Pläne zu haben. Im Oktober 2020 hieß es indes schon, Dance wolle in weiteren europäischen Städten an den Start gehen und plane ebenso eine Expansion in die USA.
Dance One: Erstes E-Bike aus eigener Entwicklung
Kunden des Dance-Abos erhalten ein selbst entwickeltes Pedelec, das für Fahrer:innen zwischen 1,60 bis 1,95 Metern geeignet ist, direkt vor ihre Haustür. Das E-Bike wurde in Deutschland entwickelt und wird in Taiwan gefertigt. Wie nahezu alle in Europa zugelassenen Pedelecs besitzt es einen 250-Watt-Motor und bietet elektrische Unterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde an.
Hinsichtlich der Reichweite spricht Dance von bis zu 55 Kilometern. Ist der im Unterrohr verstaute Akku leer, lässt er sich herausnehmen und bequem nachladen. Eine Ladung von null auf voll dauert Dance zufolge drei Stunden und zwei Stunden, bis er 80 Prozent seiner Kapazität erreicht hat.
Der Diamant-Rahmen des Dance-Bikes besteht aus Aluminium und wiegt etwa 22 Kilogramm. Damit bewegt es sich im gleichen Bereich wie Vanmoofs S3 (Test) oder das Cowboy 4. Das Abo-Pedelec von Swapfiets Power 7 bringt zum Vergleich stattliche 30 Kilogramm auf die Waage, kostet monatlich aber vier Euro weniger.
Das Dance One ist übrigens ein Single-Speed-Bike und hat keine Schaltung. Die elektrische Unterstützung kann über einen Schalter am Lenker komplett aus oder in mehreren Stufen reguliert werden. Anstelle einer Kette setzt das Unternehmen auf einen wartungsarmen Carbon-Riemenantrieb. Zum Stehen bringen euch hydraulische Scheibenbremsen. Als Diebstahlschutz sind GPS und Bluetooth integriert, um das Bike zu tracken. Die integrierte Beleuchtung ist zudem StVZO-zertifiziert, sodass keine zusätzlichen Anstecklampen erforderlich sind. Das ist leider bei einigen anderen Pedelec-Modellen der Fall.
Wir konnten schon eine kurze Testrunde mit dem Dance drehen — und der Ersteindruck ist durchaus positiv. Die Sitzposition ist angenehm aufrecht, ähnlich wie bei Vanmoof. Selbst ohne elektrische Unterstützung lässt es sich zudem leicht fahren, bei mittlerer elektrischer Unterstützung ist der Vortrieb sanft, aber durchaus spürbar. Die höchste Unterstützungsstufe fühlt sich fast wie der Turbomodus von Vanmoof an – die 25 Kilometer pro Stunde sind damit in Nullkommanichts erreicht. Sehr bequem ist die Stufe auch bei Steigungen, die sich so ohne große Anstrengungen nehmen lassen.
Was wir noch nicht testen konnten, ist die Dance-App. Mit ihr kann nicht nur der Concierge-Service kontaktiert werden, sondern sie dient auch zum Aufschließen des Bikes und sogar zum Teilen mit Freunden.
Dance: Künftige E-Bikes von Ex-Apple-Designer und Community-Features
Dance bereitet bereits Nachfolger des One vor. Die kommenden Pedelec-Modelle werden Wahlforss zufolge von dem ehemaligen Apple-Designer und Investor Julian Hoenig entworfen. Wann sie fertig werden, wollte Wahlforss noch nicht verraten.
Mit dem neuen Angebot will das Startup langfristig auch eine Community aufbauen, wie es Wahlforss und Ljung schon bei Soundcloud gelungen ist. Konkrete Details, wie sie sich das vorstellen, wollte Wahlforss noch nicht erläutern. Uns kommt dabei indes gleich die Ankündigung von Cowboy in den Sinn, die im Zuge der Cowboy-4-Ankündigung Community-Features wie ein Leaderboard für Fahrleistungen und die Einführung von Abzeichen vorgestellt haben. Zudem will Cowboy kuratierte Gruppenfahrten durch europäische Hauptstädte anbieten. Ähnliches wäre auch bei Dance denkbar.