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DCJPY: Japanische Wirtschaft pusht Yen-basierte Digitalwährung

Ein Konsortium aus Konzernen legt eine Konkurrenzwährung zum digitalen Yen der Bank of Japan auf. (Grafik: Novikov Aleksey/ Shutterstock.com)
Rund 70 japanische Konzerne, darunter die drei größten Banken des Landes, haben mit Tests der Digitalwährung DCJPY begonnen. Die Währung auf Basis des Yen will das Konsortium nächstes Jahr einführen. Sie soll eine gemeinsame Plattform nutzen, um hohe Transaktionen zwischen den Unternehmen zu beschleunigen, sagte Kazuhiro Tokita, der Chef der Kryptowährungsbörse Decurret, Reuters. Die Transaktionsplattform führt das Konsortium an. Parallel arbeitet ein finanzkräftiges Konkurrenzprojekt an eigenen Lösungen.
Beobachter betonen, dass die Mitsubishi UFJ Financial Group, die Mizuho Financial Group und die Sumitomo Mitisui Financial Group seit letztem Jahr verhandelt haben. Die drei Großbanken Japans haben zwar bereits ähnliche Zahlungssysteme eingeführt, doch es hakt dort, sodass sie nun doch eine gemeinsame digitale Abwicklungsinfrastruktur etablieren wollen. Mit im Boot ist das Who-is-Who der japanische Wirtschaft: Japan Post Bank, Nippon Telegraph, Kansai Electric Power und East Japan Railway gehören zu den Schwergewichten. Zeitgleich arbeiten Paypal und Softbank an eigenen Projekten.
Dass die neue Währung auf einer gemeinsamen Plattform aufbaut und mit Bankeinlagen gestützt ist, passe gut zur geplanten digitalen Zentralbankwährung (CBDC), erklärt der ehemaliger Leiter der japanischen Finanzdienstleistungsbehörde, Toshihide Endo. Er fungiert als Sonderberater für Decurret. Die Bank of Japan experimentiert zurzeit mit einer CBDC und hat bereits angekündigt, sie solle keine private Initiative behindern. Beobachter mutmaßen, DCJPY könne Auswirkungen auf das CBDC-Projekt haben. Auch in China und den USA werden CBDC erprobt.
Das Reich der aufgehenden Sonne hat sich auch schon in der Vergangenheit intensiv mit digitalen Zahlungsmöglichkeiten auseinandergesetzt. Die Bevölkerung jedoch bevorzugt Bargeld: Noch 2018 hat sie 80 Prozent aller Einzelhandelstransaktionen mit Banknoten und Münzen abgewickelt, schreibt Engadget.
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