12,3-Milliarden-Deal: Thoma Bravo kauft IT-Security-Spezialisten Proofpoint

IT-Sicherheit: Markt wächst. (Foto: MK photograp55/Shutterstock)
Im Herbst 2019 hatte sich Finanzinvestor Thoma Bravo den britischen Antivirushersteller Sophos geschnappt – für 3,9 Milliarden Dollar. Außerdem gehören dem Private-Equity-Unternehmen Anteile an den ebenfalls im IT-Security-Bereich engagierten Firmen Logrhythm und Imprivata. Jetzt nimmt Thoma Bravo satte 12,3 Milliarden Dollar in die Hand, um sich den Security-as-a-Service-Anbieter Proofpoint einzuverleiben.
Proofpoint beim Umsatz über den Erwartungen
Das Angebot kommt am selben Tag, an dem Proofpoint seine Bilanz für das ersten Quartal 2021 veröffentlicht hat. Darin meldet das Unternehmen einen Umsatzzuwachs von 15 Prozent auf 287,8 Millionen Dollar – was leicht über den Erwartungen der Analysten lag. Die Verluste konnten von 66,8 Millionen Dollar auf 45,3 Millionen Dollar reduziert werden.
Die durchaus positiven Quartalszahlen waren aber nicht der Grund für die Kursexplosion am Montag. Der Kurs der an der Nasdaq notierten Proofpoint-Aktie sprang nämlich um rund 30 Prozent nach oben – wofür hauptsächlich das Angebot von Thoma Bravo verantwortlich ist. Denn der Finanzinvestor will Anlegern 176 Dollar pro Aktie zahlen. Das entspricht einem Aufpreis von rund 34 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag, wie Techcrunch schreibt.
Thoma Bravo zahlt 5 Milliarden mehr
In Marktkapitalisierung umgerechnet zahlt Thoma Bravo einen Aufpreis von knapp fünf Milliarden Dollar. Noch ist der Deal nicht in trockenen Tüchern. Bis zum 9. Juni haben potenzielle Interessenten noch Zeit, ein noch höheres Angebot abzugeben. Sollten die Anleger dem Angebot von Thoma Bravo zustimmen und der Deal vom Proofpoint-Board bewilligt werden, könnte die Übernahme im dritten Quartal dieses Jahres über die Bühne gehen. Vorausgesetzt natürlich, es gibt keine Bedenken von Regulierungsbehörden.
Proofpoint war seinerseits in den vergangenen Jahren ebenfalls auf Akquisitionstour. So übernahm das Unternehmen etwa Cloudmark, Weblife, Oberserve IT und Meta Networks zu Preisen im jeweils dreistelligen Millionenbereich. Zugleich muss sich Proofpoint mit einer steigenden Zahl an Konkurrenten wie Symantec, Mimecast, Trend Micro und Barracuda sowie einer stetig zunehmenden Cyber-Bedrohungslage auseinandersetzen. Der Markt für Security-as-a-Service hat jedenfalls Potenzial. Analysten zufolge soll er bis 2025 auf ein Volumen von rund 26 Milliarden Dollar anschwellen.
Die Private Equity Firma heisst Thoma Bravo, nicht Thomas Bravo
Du hast so recht :) wird geändert! Danke für den Hinweis.