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Die bislang größte Übernahme durch ein Technologieunternehmen dient als mahnendes Beispiel für die Selbstüberschätzung der ersten Internet-Firmen vor dem Platzen der Dotcom-Blase. Für weit über 100 Milliarden US-Dollar in Aktien übernahm AOL im Jahr 2000 den Mediengiganten Time Warner. Was zunächst als die perfekte Fusion von alten und neuen Medien gefeiert wurde, stellte sich schnell als wenig sinnvolle Investition heraus, da sich die angestrebten Synergieeffekte nicht einstellen wollten. 2009 wurde AOL wieder aus Time Warner herausgegliedert und 2015 für 4,4 Milliarden US-Dollar von dem US-amerikanischen Telekommunikationsgiganten Verizon geschluckt.
Der bislang kostspieligste Unternehmenskauf, bei dem beide Firmen im Technologiesektor beheimatet sind, war die Übernahme des Speicherspezialisten EMC durch den Computerkonzern Dell im Jahr 2016. Dell zahlte damals 67 Milliarden US-Dollar in Aktien und Bargeld.
Platz 3 der größten Tech-Zukäufe ist gleichzeitig auch der bislang größte Deal im Halbleitersegment: Ebenfalls 2016 kaufte Qualcomm den Konkurrenten NXP. Der Kaufpreis lag bei 47 Milliarden US-Dollar.
Im selben Jahr zahlte der japanische Medien- und Telekommunikationskonzern Softbank 32,2 Milliarden US-Dollar für den Chip-Designer ARM. Theoretisch hätte der Kauf sogar noch kostspieliger ausfallen können. Aufgrund des Brexits verlor das britische Pfund im Verlauf der Verhandlungen allerdings massiv an Wert im Vergleich zum Yen.
Die vierte und letzte Übernahme auf dieser Liste, die im Jahr 2016 stattgefunden hat: Microsoft zahlte 26,2 Milliarden US-Dollar für das Karrierenetzwerk Linkedin.
Keine Übernahme auf dieser Liste hat auch außerhalb von Investorenkreisen für so viel Aufmerksamkeit gesorgt wie die Übernahme von Whatsapp durch Facebook. Das soziale Netzwerk sollte ursprünglich 19 Milliarden US-Dollar für den des Messaging-Dienst zahlen. Aufgrund steigender Aktienkurse dürften es letztlich aber sogar um die 22 Milliarden US-Dollar gewesen sein.
2001 schluckte HP den PC-Hersteller Compaq. Ursprünglich wurde der Kaufpreis auf 25 Milliarden US-Dollar beziffert. Aufgrund sinkender Kurse betrug der Wert am Ende aber nur geschätzte 19 Milliarden US-Dollar.
2017 ließ Intel 15,3 Milliarden US-Dollar für Mobileye springen. Das israelische Unternehmen ist auf Technologien für autonomes Fahren spezialisiert und soll Intel den Zugang zu diesem zukunftsträchtigen Markt sichern.
Wie die Zeiten sich ändern: 2008 zahlte HP etwa 14 Milliarden US-Dollar für das IT-Consultingunternehmen EDS. Nachdem HP 2015 in ein Unternehmen für Consumer- und eins für Enterprise-Produkte aufgespalten wurde, übernahm CSC 2016 die Servicesparte, die sich im Wesentlichen aus EDS zusammensetzte für 8,5 Milliarden US-Dollar. Das daraus geschaffene Unternehmen firmiert mittlerweile unter dem Namen DXC Technology.
Auch die nächste Übernahme wirkt auf den ersten Blick wenig erfolgreich: 2004 zahlte das US-amerikanische Softwarehaus Symantec 13,5 Milliarden US-Dollar für das Storage-Unternehmen Veritas. Mehr als zehn Jahre später wurde Veritas dann für 7,4 Milliarden US-Dollar an eine Investorengruppe veräußert. Durch die Übernahme dürfte Symantec seinerzeit allerdings auch Zugang zu einigen der umsatzstärksten Konzerne der Welt erhalten haben.
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