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Debatte unter Experten: Hat James Webb Hinweise auf außerirdisches Leben gefunden?

Hat das James-Webb-Teleskop schon Hinweise auf außerirdisches Leben gefunden und eine Publikation der Ergebnisse steht kurz bevor? Solche Gerüchte kursieren in der Astro-Community, doch Expert:innen und die Nasa rudern zurück.

Von Sebastian Milpetz
2 Min.
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Hat James Webb schon außerirdisches Leben aufgespürt (Bild: Dima Zel/Shutterstock)

Hat das James-Webb-Teleskop etwa schon Spuren außerirdischen Lebens gefunden? In der Astronomie-Community herrscht darüber eine Debatte. Ein paar Beteiligte haben sich in dieser Frage weit aus dem Fenster gelehnt – und andere Expert:innen bemühen sich, zurückzurudern. Doch der Reihe nach.

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Zeitschriftenartikel als Auslöser

Angestoßen hat die Debatte ein Artikel in The Spectator. Die britische Zeitschrift, die nicht gerade als Autorität in der Naturwissenschaft bekannt ist, veröffentlichte im Januar dieses Jahres einen Text mit der Überschrift „Have we just discovered aliens?“ – haben wir gerade Außerirdische entdeckt?

Der Spectator berief sich unter anderem auf Maggie Aderin-Pocock. Die renommierte Weltraumforscherin am Londoner Department of Physics and Astronomy wurde an Silvester in einer TV-Show gefragt, was ihre Erwartungen für 2024 sind. „Ich denke, wir werden außerirdisches Leben entdecken“, war ihre Antwort.

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„Starke Beweise für eine Biosignatur in der Atmosphäre eines Exoplaneten“

The Spectator zitierte außerdem Becky Smethurst. Die ebenfalls britische Astrophysikerin äußerte in einem Video auf ihrem Youtube-Kanal ähnlich große Erwartungen. „Ich glaube, wir werden sehr, sehr bald eine Arbeit bekommen, die behauptet, starke Beweise für eine Biosignatur in der Atmosphäre eines Exoplaneten zu haben“, sagte sie. „Sagen wir einfach, es steht auf meiner Bingokarte für 2024.“

Noch weiter ging der ebenso vom Spectator zitierte Astronaut Tim Peake. „Möglicherweise hat das James-Webb-Teleskop bereits [außerirdisches Leben] gefunden“, raunte er in einem Interview mit CNBC.

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„Es ist nur so, dass sie diese Ergebnisse nicht veröffentlichen oder bestätigen wollen, bevor sie nicht völlig sicher sind, aber wir haben einen Planeten gefunden, der starke Signale von biologischem Leben auszusenden scheint“, spekulierte der Brite weiter. Er spielt damit auf den Exoplaneten K2-18 b an.

Gibt es also ein Paper, dass gerade in der britischen Astro-Community zirkuliert, aber noch überprüft werden muss? Alles Spekulation und Hoffnungen, doch mit seiner plakativen Überschrift verselbständigte sich der Artikel des Spectator.

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James-Webb-Teleskop: Die schönsten Bilder und ihre Bedeutung Quelle: NASA, ESA, CSA, STScI

Expertin rudert zurück

Nachdem sie bemerkte, dass ihr Video hohe Wellen geschlagen hat, stellte Becky Smethurst einige Dinge klar. „Der Sprung von einer ‚potenziellen Biosignatur‘ zu einem ausgewachsenen ‚Alien‘ ist lächerlich“, sagte sie in einem neuen Video – obwohl sie in ihrem ersten Clip das Wort Alien ebenfalls benutzte. Allerdings in Zusammenhang mit einer Suche und nicht einem Fund.

Der Astrophysiker Jonathan O‘ Callaghan meldete sich ebenfalls zu Wort. James Webb betrachte „keinen Gesteinsplaneten detailliert genug, um Biosignaturen finden zu können“, schrieb er auf X. „Die einzigen Planeten, die wir auf diese Weise zu untersuchen begonnen haben, sind die roten Zwergplaneten von Trappist-1, aber nur die innersten Planeten – die wenig bis gar keine Atmosphäre haben“, zitierte ihn Futurism. Das Magazin wies zudem darauf hin, dass die drei im Spectator erwähnten Personen allesamt keine Astrobiolog:innen seien, die zu dem Thema das Fundierteste zu sagen hätten.

Das sagt die Nasa zu den Spekulationen

Was sagt eigentlich die Nasa zu den Gerüchten um das von ihr betriebene James-Webb-Teleskop? „JWST hat noch keine definitiven Beweise für Leben auf einem Exoplaneten gefunden“, so Knicole Colón, stellvertretende Projektwissenschaftlerin für Exoplanetenforschung, auf Nachfrage von Ars Technica.

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Aber: „Es ist zu erwarten, dass die JWST-Beobachtungen zu einer ersten Identifizierung potenzieller Biosignaturen führen können, die die Bewohnbarkeit eines bestimmten Exoplaneten mehr oder weniger wahrscheinlich machen.“

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