Deepfakes: Neue Richtlinien sollen Facebook-Nutzer vor Falschinformationen schützen

(Foto: Shutterstock)
Durch neu eingeführte Regularien verbietet Facebook zukünftig Deepfakes auf seiner Plattform. Die neuen Richtlinien zielen dabei speziell auf Videos ab, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz oder maschinellem Lernen bearbeitet wurden, damit sie authentisch auf den durchschnittlichen Nutzer wirken und dieser nicht mehr feststellen kann, was real ist und was nicht.
Wie die Washington Post berichtet führt der Social-Media-Riese die neuen Regeln pünktlich vor der Präsidentschaftswahl 2020 in den Vereinigten Staaten ein, um die Verbreitung von falschen Informationen zu verhindern.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Trotz verschärfter Regeln für das Verbreiten von Deepfakes gibt es natürlich auch Ausnahmen. Außen vor bleiben weiterhin Videos, die für Parodien oder Satire manipuliert wurden, und solche, bei denen klar erkennbar ist, dass sie so zusammengeschnitten wurden, dass der Sinn oder die Aussage des ursprünglichen Videos verändert wurde.
Ganz entfernen will Facebook Deepfakes allerdings nicht. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht werden Fotos und Videos von Faktenprüfern gecheckt. Sollte ein Video dann als falsch oder irreführend eingestuft werden, reduziert das Unternehmen die Verteilung im Newsfeed erheblich. Nutzer, die es dennoch angezeigt bekommen, erhalten einen Warnhinweis.
„Dieser Ansatz ist für unsere Strategie von entscheidender Bedeutung. Wenn wir einfach alle manipulierten Videos entfernen würden, wären die Videos im Internet oder in den sozialen Netzwerken verfügbar. In dem wir ihre Ausspielung reduzieren und als falsch kennzeichnen, stellen wir den Menschen wichtige Informationen und einen Kontext zur Verfügung“, teilt Facebook mit.
Snapchat und Tiktok verfolgen einen anderen Ansatz
Die Messenger-App Snapchat hingegen hat Deepfakes für sich entdeckt und versucht mit seinem im Dezember 2019 vorgestellten Cameo-Feature Nutzer für sich zu gewinnen. Dieses Feature macht nichts anderes als Fotos von Personen in bereits vorgefertigte Videosequenzen zu integrieren. Laut Techcrunch arbeitet auch Tiktok an einer Technologie, die es möglich macht, Gesichter in Videos auszutauschen und so Deepfakes zu erstellen.