Deutsche Bahn: Wie die Muster auf den Zugfenstern ein nerviges Problem lösen sollen

Für einen besseren Mobilfunk-Empfang sollen die metallbeschichteten Fensterscheiben in rund 3.300 ICE- und IC-Zugwagen nachgelasert werden. (Foto: dpa)
Um unterwegs reibungslos arbeiten zu können, ist eine funktionierende Telefon- und Internetverbindung die Voraussetzung. Das ist aber bislang nicht in allen Zügen der Deutschen Bahn gegeben. Damit die Züge in Zukunft mit besserem Mobilfunk-Empfang ausgestattet sind, werden bei rund 3.300 Fernzügen die Scheiben mit einem speziellen Wabenmuster versehen.
Neue Lasertechnologie für besseren Empfang
Im Sinne der Nachhaltigkeit steigen inzwischen viele Geschäftsreisende auf das Schienennetz der Deutschen Bahn um. Doch nicht selten haben Pendler:innen und Reisende das Gefühl, durch ein nicht enden wollendes Funkloch zu fahren. Telefonieren oder Surfen sollte auch im Zug Standard sein, sodass die Bahn einen großen Teil ihrer Fernverkehrszüge mit Signalverstärkern, sogenannten Repeatern, ausgerüstet hat.
Diese Maßnahme scheint allerdings nicht ausreichend zu sein, sodass die Deutsche Bahn vor einiger Zeit weitere Schritte eingeleitet hat, um den Weg für Mobilfunkwellen freizumachen.
Mithilfe einer neuen Technologie wird in die Fensterscheiben per Laserverfahren ein wabenartiges Muster, für das Auge kaum sichtbar, eingraviert. Das Muster soll die Fenster durchlässiger für Mobilfunksignale machen. In mehreren Bundesländern, wie Bayern und Berlin-Brandenburg, werden die nachgelaserten Scheiben bereits getestet.
Hitze raus, besserer Empfang rein
Wie die Deutsche Bahn erklärt, verfügen die Fensterscheiben in vielen Zügen über zwei Schichten Sicherheitsglas und sind zum Teil metallbeschichtet. Diese dünne Metallschicht soll das Innere der Züge vor übermäßiger Erwärmung durch Sonneneinstrahlung schützen – beeinträchtigt aber den Mobilfunkempfang.
Dank der mit einem Laser eingearbeiteten feinen Netzstruktur in der Metallschicht gelangen Mobilfunksignale rund 100 mal besser ins Zuginnere als bisher. Die Wabenstruktur kann nachträglich in den Werkstätten der Deutschen Bahn eingraviert werden, die dafür notwendigen Laseranlagen sind mobil und flexibel einsetzbar. Die einzelnen Linien sind nur 0,05 mm dick, das entspricht in etwa dem Durchmesser eines menschlichen Haars.
„Mobilität auf der Schiene muss Spaß machen, damit immer mehr Menschen auf die Bahn umsteigen. Unsere Kunden wünschen sich einen stabilen mobilen Empfang während der Bahnfahrt. Deshalb arbeiten wir verstärkt daran, den Empfang in den Zügen zu verbessern“, so Sabina Jeschke, DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik in einer offiziellen Mitteilung. Die Kosten für die in den kommenden Jahren geplante Nachbearbeitung der rund 70.000 Fenster belaufen sich auf 50 Millionen Euro.
Elektroautos: 5 Vorurteile und was an ihnen dran ist