Deutschlandticket-Bilanz: Fast 75 Millionen Tickets verkauft, 1,2 Millionen Tonnen CO2 gespart
Neun Monate nach der Einführung des 49-Euro-Tickets, das jetzt Deutschlandticket genannt wird, sieht die Bundesregierung darin „einen großen Erfolg“. Es seien „sehr viele Menschen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewonnen“ worden, wie es in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von CDU/CSU heißt.
Elf Millionen monatliche Nutzer
Konkret habe sich das Deutschlandticket im Zeitraum zwischen dem 1. Mai 2023 und dem 22. Februar 2024, dem Zeitpunkt der Beantwortung der Anfrage, rund 74,6 Millionen Mal verkauft. Jeden Monat werde es von rund elf Millionen Menschen genutzt, darunter seien „fast eine Million Fahrgäste, die den ÖPNV vorher nicht oder kaum genutzt haben“.
Allerdings sei „das Potenzial an Neukunden noch nicht ausgeschöpft“, so die Bundesregierung in ihrer Antwort. Die Verkehrsbranche solle „die Gewinnung von Neukunden weiterhin aktiv“ betreiben.
Klimaschutzeffekt besser als erwartet
Besser als erwartet ist offenbar der Klimaschutzeffekt durch die Einführung des Deutschlandtickets ausgefallen. So sollen pro Jahr mindestens 1,2 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Golem zufolge wären die Einsparungen damit doppelt so groß wie ursprünglich vom Umweltbundesamt erwartet.
Ebenfalls eine gute Nachricht für Nutzer:innen des Deutschlandtickets. Wie in der Einigung mit den Ländern im Januar vereinbart, werde es in diesem Jahr keine Preiserhöhung geben. Allerdings hieß es in dem Schreiben der Bundesregierung einschränkend dazu: „bis auf Weiteres“.
Deutschlandticket: Details zur Nutzung fehlen
Interessanterweise hat die Bundesregierung eigenen Angaben zufolge keine Informationen dazu, wie oft 49-Euro-Tickets abonniert und anschließend wieder gekündigt worden seien. Auch zum Anteil der Nutzer:innen, die das Ticket länger als einen Monat abonniert haben, gibt es offenbar nicht.
Immerhin soll es bald eine Auswertung dazu geben, wie hoch der Anteil der Nutzer:innen des Deutschlandtickets in Städten beziehungsweise dem ländlichen Raum ist.
Monatliche Kündigung nicht in Gefahr
Ein Versprechen gibt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage auch. Auf die Frage, ob die aktuelle monatliche Kündbarkeit zugunsten eines für sechs oder zwölf Monate geltenden Abos aufgegeben werde, sagte die Bundesregierung: nein. Konkret: „Überlegungen bezüglich einer möglichen Änderung der Laufzeit des Abonnements gibt es bisher nicht“.