DHL-Versand geht bald ohne Paketmarke – aber bei einer Sache musst du besonders gut aufpassen

DHL experimentiert mit einer neuen Form des Kontaktlos-Versands. (Foto: Djda /Shutterstock)
Pakete zu verschicken erforderte in der Vergangenheit immer ein Paket-Label. Selbst jene Dienste, bei denen die Post den Menschen ohne eigenen Drucker entgegenkommt und einen QR-Code generiert, sind so ausgelegt, dass die Postfiliale, bei der du das Paket mit dem QR-Code einreichst, automatisch einen Paketaufkleber generiert und am Paket befestigt.
Doch es geht auch anders, wie ein neues Versuchsprojekt des Paketdienstleisters DHL zeigt, das das Postunternehmen in einzelnen Regionen und mit bestimmten (nicht näher beschriebenen) Kund:innengruppen erprobt. Demnach könnte es bei „Mitnahme ohne Drucker“ in Zukunft ausreichen, die Paketnummer auf das Paket zu schreiben, um die Lieferung korrekt zuzustellen und abzurechnen.
PAK- oder RET-Nummer ist entscheidend für den Versand
Das Unternehmen arbeitet hier mit einer sogenannten PAK-ID oder einer RET-ID (für Paket und Retoure) und die Kund:innen müssen vor die Nummer die jeweilige Buchstabenkombination schreiben. Diese finden sie gegebenenfalls auf einem von einem Unternehmen ausgestellten Retouren- oder Paketlabel, das als PDF per Mail versandt wird.
Das neue System ist speziell für den kontaktlosen Versand konzipiert. Pakete können ohne direkten persönlichen Kontakt zwischen Zusteller:in und Kund:in direkt vom Ablageplatz übernommen werden. Für die persönliche Übergabe soll es weiterhin die bewährte Lösung der mobilen Paketmarke (QR-Code vorzeigen und die Filiale druckt das Etikett) geben.
Was genau passiert, wenn man sich verschreibt, also beispielsweise einen Zahlendreher in der Laufnummer hat, bleibt offen. Denn eigentlich kann dann das Paket weder zugestellt noch an die Absender:innen zurückgeschickt werden, da die Absenderadresse ja ebenfalls fehlt, wenn nicht klar ist, wo der Zahlenfehler liegt. Auch wer unleserlich schreibt, riskiert natürlich, dass die Sendung länger braucht, da sie dann mit menschlicher Mitwirkung verarbeitet werden muss.
Hier erklärt die DHL immerhin im Vorfeld, man nehme Pakete mit unleserlich geschriebenem Code nicht mit. Ob das in der Praxis dann immer so läuft, bleibt zu prüfen.
Noch ist all das freilich ein Testballon, von dem nicht klar ist, ob er sich bewährt. Die Idee ist aber in anderer Variante durchaus bei der Deutschen Post schon erprobt: Hier gibt es bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, Briefe ohne spezielle Marke zu frankieren. Bei „#Porto“, einem Dienst der Deutschen Post, wird die mobile Briefmarke mithilfe einer App erstellt und dort auch bezahlt. Hierbei wird eine achtstellige Zeichenfolge als Art Quittung erstellt, die mit der Zeichenfolge #Porto zusammen und untereinander auf den Brief geschrieben wird.