Die Geschichte des Tinder-Schwindlers ist um die Welt gegangen: ein Mann, der Frauen nach Strich und Faden ausnutzte, belog und betrog – und damit am Ende sogar zum Protagonisten einer Netflix-Serie wurde.
Typen wie ihn gibt es zuhauf, wenn auch vielleicht nicht in diesem Ausmaß. Doch was tun mit diesen Betrügern? Das Team der Video-Dating-Site Filter Off entschied sich für einen neuartigen Ansatz.
Wie jede Dating-App hat nämlich auch die Video-First-Dating-App mit steigender Popularität mit mehr Scammern zu kämpfen. Die Plattform hat Hunderttausende Nutzer, doch nicht alle sind auf der Suche nach der Liebe.
Wie Techcrunch berichtet, beschloss das Produktteam der App, das Problem der Fake-Accounts mit Algorithmen zu beheben, und erstellte eine Software, die Nutzer in verschiedene Gruppen einteilte. Eine davon war die der potenziellen Betrüger.
Wenn Betrüger Bots melden
Das Team verwendet GPT-3 kombiniert mit einem Skript, das menschenähnliche Gesichter generiert, um selbst eine Reihe gefälschter Profile und Chatbots zu erstellen. Die wichtige Einschränkung: Diese Profile werden nicht von „normalen“ Benutzern gesehen, sondern nur von Personen, die der Algorithmus als Betrüger identifiziert hat. Die werden in einen Pool von Tausenden von Bots, die wie echte Menschen aussehen und kommunizieren, verfrachten und bleiben so unter ihres gleichen.
Am Ende tritt genau das ein, was sich Brian Weinreich, Produktleiter bei Filter Off, erhofft hat: Die Betrüger treffen auf die Bots, aber auch auf andere Betrüger, und versuchen sich dann gegenseitig über den Tisch zu ziehen. „Es ist großartig. Sie verschwenden ihre Zeit und können sich nicht mit unseren echten Benutzern auseinandersetzen“, sagt Weinreich.
Ein weiteres Highlight ist die Berichtsfunktion der App, über die Nutzer Bots und Betrüger melden können. „Das Lustigste an unserer Berichtsfunktion ist die Anzahl der Berichte, die ich von Betrügern erhalte, die berichten, dass sie mit einem Bot sprechen. Ich denke ‚Ja, ich weiß, das ist der Punkt’“.