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Dating-App für die Gen Z bestraft Ghoster – mit Ghosting

Die Video-first Dating-App Snack straft Ghosting ab und will Flirten für junge Menschen angenehmer machen. (Bild: Shutterstock / Dean Drobot)
„Not your parents’ dating app“, also „Nicht die Dating-App eurer Eltern“, lautet der Claim der Dating-App Snack aus Vancouver, die sich explizit an die Gen Z und Millennials zwischen 18 und 35 Jahren richtet. Für diese jüngere Generationen habe es vorher keine passende Dating-App gegeben, sagt die Snack-CEO Kimberly Kaplan über die Positionierung der ein Jahr alten App.
„Indem wir die App exklusiv für die 18- bis 35-Jährigen konzipiert haben, können wir diese Zielgruppe mit einer App bedienen, die ihre digitale Sprache spricht und die bestmöglichen Matches garantiert, ohne, dass das Risiko besteht, dem eigenen Professor, Chef oder alleinstehenden Onkel zu begegnen.“ Mit der „eigenen digitalen Sprache“ meint Kaplan die „video-first“-Funktion von Snack. Zudem werden in Snack die Nutzer:innen dazu aufgefordert, an beliebten Tiktok-Trends teilzunehmen, was das Flirten „less awkward“, also weniger peinlich, machen soll – auch wenn das wie ein Paradoxon klingt.
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Besonders spannend macht die Snack-App ein Feature, das Ghosting, also das plötzliche Verschwinden seiner Nutzer:innen, abstraft. Jede:r, der oder die schon mal Zeit auf Dating-Apps wie Tinder, Bumble oder Hinge verbracht hat, wird dieses nervige Phänomen (leider) kennen. Man schreibt mit jemanden, trifft sich vielleicht sogar – doch irgendwann bleiben die eigenen Nachrichten unbeantwortet, ohne offensichtlichen Grund. Oder man ghostet selbst, meist aus Bequemlichkeit heraus, und vergisst dabei, dass am anderen Ende auch ein Mensch sitzt. Ist schließlich einfacher, als sich zu erklären. Und man kann sich ja doch noch eine Tür offen halten, man weiß ja nie.

iPhone-Screenshots von Snack im App-Store. (Bild: Appstore / Snack)
Das Anti-Ghosting-Feature von Snack funktioniert, indem Profile von Nutzer:innen mit einer schlechten Erfolgsbilanz gemeldet und vom Algorithmus abgestraft werden können. „Je häufiger man Ghosting betreibt, desto weniger wird das eigene Profil gesehen“, erklärt Snack gegenüber Refinery29. Laut Snack ist dies eine Möglichkeit, „ein paar grundlegende Manieren und Anstand in das Dating-App-Spiel zu bringen“.
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Die Anti-Ghosting-Funktion von Snack kommt in einer Zeit, in der viele Dating-Apps Schritte unternehmen, um sicherere und angenehmere digitale Dating-Orte für Nutzer:innen zu schaffen. Die female-first Dating-App Bumble hat beispielsweise erst Ende Januar seine Nutzungsbedingungen angepasst, um Body-Shaming und sonstige Diskriminierungen stärker zu unterbinden. Die App Badoo hat letztes Jahr als erste das Teilen von Screenshots blockiert. Und auch Tinder will mit einer neuen Reporting-Funktion seine Nutzer:innen künftig besser vor Missbrauch schützen.
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