
Einfach mal abschalten? Das fällt vielen gar nicht so einfach. (Foto: Tatiana Diuvbanova / Shutterstock)
Der Online-Versandhändler Galaxus hat eine Umfrage bei YouGov Schweiz in Auftrag gegeben, bei der je 1.000 Personen aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz zum Thema Digital Detox befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, wie oft und warum sich Menschen in den jeweiligen Ländern eine digitale Pause gönnen.
Im europäischen Vergleich setzen vor allem Frankreich und Österreich auf den digitalen Entzug, während die Schweiz und Deutschland tendenziell erreichbar bleiben wollen.
35 Prozent der Deutschen machen keine Pause
„Wie oft nimmst du dir bewusst eine Auszeit von digitalen Geräten?“ Auf diese Frage haben 35 Prozent der befragten Deutschen mit „nie” geantwortet. 24 Prozent machen das seltener, sechs Prozent immerhin monatlich. Die restlichen 35 Prozent verteilen sich auf die Antwortmöglichkeiten „wöchentlich“ (15 Prozent) und „täglich“ (20 Prozent).
Zum Vergleich: In Italien gaben 32 Prozent an, nie bewusste Pausen einzulegen, in Österreich sogar nur 29 Prozent. Spitzenreiter ist die Schweiz mit 41 Prozent. Das größte Bewusstsein für die digitale Auszeit gibt es in Frankreich: Hier gaben 25 Prozent an, Smartphone und Co. täglich zur Seite zu legen. In Deutschland sind es nur 20 Prozent.
Wie lange die jeweiligen Pausen dauern, variiert mit dem Alter. So schreibt Galaxus: „Der Trend zu mehrstündigen Pausen zeigt sich auch in der Verteilung nach Altersgruppen, wobei die digitalen Auszeiten bei jungen in der Regel kürzer sind als bei älteren Menschen.“ Außerdem gelte: Je seltener die Pausen, desto länger dauern sie.
Motivation und Strategien für die digitale Auszeit
Die Motivationen für einen digitalen Stopp sind vielfältig. Besonders häufig wird in Deutschland aber ein Hauptgrund genannt: Wer seine Geräte beiseitelegt, hat mehr Zeit für seine Familie und Freunde (43 Prozent) oder persönliche Interessen wie Hobbys (39 Prozent). Weitere Punkte bei den Deutschen sind weniger Stress (34 Prozent) und gesunder Schlaf (33 Prozent). In fast allen Nachbarn steht ebenfalls die Zeit mit der Familie an erster Stelle. Nur in der Schweiz überwiegt die Vorliebe für nicht digitale Hobbys (50 Prozent), die Familie folgt mit 46 Prozent auf Platz 2.
Als erfolgreichste Strategie legen Deutsche, Schweizer, Italiener und Österreicher schlicht und ergreifend ihr Smartphone zur Seite. In Frankreich schalten die Nutzer:innen ihr Mobiltelefon sogar komplett ab. Rund 24 Prozent der Deutschen haben festgelegte Offline-Zeiten.
Als große Herausforderung des digitalen Detox führt die Umfrage vor allem das sogenannte „Fear of Missing out“ (FOMO), also den Druck, etwas Wichtiges zu verpassen, an. 27 Prozent der Deutschen gaben etwa an, für die Familie und Freund:innen erreichbar sein zu wollen. 13 Prozent wollen dasselbe für den Arbeitgeber. Rund 20 Prozent der Deutschen fehlt es nach eigener Angabe außerdem an der nötigen Disziplin, digitale Geräte beiseite zu legen. Immerhin 38 Prozent gab an, keine Mühe mit Auszeiten zu haben.