Digitale Tools für digitale Leadership oder: Von der Rankinglist zum digitalen Leadership-Konzept
Welches Tool für welche Aufgabe?
Auf die Frage an Führungskräfte, mit welchen digitalen Tools sie ihr digitales Leadership gestalten, kommen bei neuesten Studien recht ähnliche Antworten. Da sind zum einen die Tools, mit denen man Aufgaben sammelt, ordnet und zeitlich gelistet abruft, wie Wunderlist, Any do, Doit.im und Evernote.
Dann werden von vielen Führungskräften auch Kalenderprogramme genannt, die mehr können, als nur neue Events einzutragen. Events per Sprachsteuerung eintragen, mit mehreren teilen und automatisch zusammen mit Zusatzinfos aus E-Mails erstellen – das sind Funktionen, die ein Kalenderprogramm interessant machen. Die Standardkalender wie der iCal von Apple oder Microsoft stehen hier an erster Stelle, gefolgt von Programmen wie Zoho Calendar oder Teamup Calendar.
Projektmanagement wird von Führungskräften schon zumindest teilweise digital organisiert. Die Verwaltung von Zuständigkeiten, Kontrolle von Projektabläufen und die Einhaltung von Terminen lässt sich mit einigen digitalen Tools sehr transparent und mit wenigen Klicks managen. Zugleich sind die Tools auch für Mitarbeiter mit geringem Digital-Know-how und für solche, die vom Homeoffice aus oder in anderen Zeitzonen arbeiten, bedienungsfreundlich. Zoho Projects, Factro, Asana und Smartsheet werden hier bevorzugt genannt. Ein Kriterium für die Wahl ist oftmals, ob man das Programm als Einsteiger kostenfrei nutzen kann, um es dann später bei erweitertem Gebrauch kostenpflichtig auszubauen. Wie es etwa bei Asana der Fall ist.
Digitale Kommunikationsprozesse gestalten
Ergänzend braucht man Orte, an denen Dokumente, Grafiken, Formulare und Präsentationen geteilt, gemeinsam bearbeitet und getauscht und geordnet werden können. Das geht am besten mit Programmen wie Google Drive, die mehr können als nur eine Dropbox wie Onedrive, Mega, Sugarsync oder Spideroak.
Für die virtuelle Kommunikation eignen sich verschiedene Tools. Erfordert die Relevanz des Austausches ein Bewegtbild, wie bei Vorstellungsgesprächen oder Verhandlungen, bieten sich Tools wie Zoom, ICQ, Facetime oder Viber an. Tools wie Google Hangouts haben den Vorteil, dass man sich damit auch mal schnell von Raum zu Raum informell schriftlich austauschen kann, ohne gleich eine E-Mail schreiben zu müssen, etwa für einen kurzen Abgleich oder eine schnelle Terminkoordination: „Hast du jetzt mal schnell fünf Minuten Zeit? – dann komme ich direkt rüber, muss schnell ein Nutzerprofil mit dir abgleichen.“ Die E-Mail-Flut kann man damit effektiv eindämmen. Zu den zuverlässigen Messenger-Apps gehören auch Telegram, Discord, Threema, Signal und Viber.
Neben den Tools, die keine Lösungen für das gesamte Unternehmen sein müssen, gibt es solche, die vor allem als Unternehmenslösung wirklich Sinn ergeben, wie ERP-Systeme, die alle internen Abläufe abbilden und automatisieren können, Programme zur Zusammenführung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten, Webbasierte Lern- beziehungsweise Trainingsprogramme und KI-gesteuerte HR-Systeme.
Digitale Tools und Soft Skills verbinden
In einem Zeitalter, in dem sich Arbeit und Zusammenarbeit drastisch verändert haben, reicht es für einen digitalen Leader nicht aus, digitale Tools zu kennen und vereinzelt zu nutzen. Hyperconnectedness, Wissensmanagement, flache Hierarchien, virtuelle Arbeitsplätze, informelle Einflussgrößen, interaktive Innovationsprozesse und ein hoher Veränderungsrhythmus verlangen von einem digitalen Leader, zentrale Führungsaufgaben zu übernehmen. Digitale Tools können hier entscheidende Unterstützung leisten, wenn sie integriert werden und immer auf dem neuesten Stand sind. Sie sollten dabei helfen, Veränderungen voranzutreiben, Leistung von Mitarbeitern zu erkennen und anzuerkennen, Zusammenarbeit zu fördern, Mitarbeiter zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen und Orientierung zu geben.
Bei allem aber zeigt sich in der Arbeitswelt Work 4.0: Der entscheidende Faktor einer gelingenden digitalen Leadership ist die Persönlichkeit der Führungskraft selbst. Statt nur zu delegieren, geht es um Kooperation, Top-down wird abgelöst von Gleichberechtigung in der Kommunikation und statt der Angst vor dem Risiko geht es um Mut zum Tun. Damit sind inhalts- und organisations- und interaktionsbezogene digitale Tools ebenso wichtig wie solche, die Kernkompetenzen eines digitalen Leaders fördern. Dazu gehören Tools, die die eigene Agilität stärken, digitales Wissen auf dem neuesten Stand halten und die Online-Sichtbarkeit einer Führungskraft fördern. Kurzum: Wer digitale Tools für ein digitales Leadership sucht, sollte als Erstes vor allem eines tun – sich klar werden, was Führen im digitalen Zeitalter bedeutet und dann nach Tools schauen, die möglichst breit aufgestellt oder mit anderen vernetzt sind, die eigene Person wie Teams einschließen, nutzerfreundlich sind und innovativ bleiben.
cooler Artikel aber Strukturuerte Darstellung in Tools als Liste mit verlinkungzur Seite wären cool. Als inline Text find ich es ein bisschen unübersitchlich
Danke für die gute Anregung! Das mach ich gern beim nächsten Artikel.
…und wann wird Führung selbst digital? Dass Führung sich in der digitalen Welt verändern muss, ist nur eine Seite des Themas. Es fällt Führungskräften bislang noch immer sehr schwer, (a) ihr eigenes Führungsverhalten als mögliches Problem zu erkennen und (b) sich dabei ggfs. selbst von digitalen Hilfsmitteln oder einer KI unterstützen zu lassen. Noch direkter: Werden uns irgendwann Roboter führen?
Hier unsere Haltung zum Thema https://lead2gether.de/wann-werden-roboter-unsere-chefs/