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Angestellte halten ihre Unternehmen für digital inkompetent

85 Prozent der für eine Studie befragten deutschen Arbeitnehmer glauben, dass ihr Unternehmen schlecht auf die Digitalisierung vorbereitet sei. Sich selbst schätzen sie hingegen ganz anders ein.

Von Ekki Kern
3 Min.
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Bis deutsche Angestellte ihr Unternehmen als fortschrittlich wahrnehmen, wird es wohl noch länger dauern. (Foto: Monkey Business Images/Shutterstock)

Sich selbst und die eigene Arbeit als zeitgemäß einschätzen können deutsche Arbeitnehmer offenbar ziemlich gut. Darauf deuten nun die Ergebnisse einer weiteren Studie hin, die der im deutschsprachigen Raum ansässige B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ beim Marktforschungsinstitut Kantar-Emnid in Auftrag gegeben hat.

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Man will herausgefunden haben, dass sich über die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung schon „gut” für die Herausforderungen der Digitalisierung gerüstet sieht, im Westen Deutschlands mit 68 Prozent sogar noch mehr als im Osten mit 57 Prozent. Im Gegensatz dazu glauben allerdings nur magere 15 Prozent der Befragten, dass auch ihr Unternehmen gut auf die Digitalisierung vorbereitet sei.

Betrachtet man den öffentlichen Dienst, den Handel, den Dienstleistungssektor und die Industrie im Vergleich, so überrasche der Handel, heißt es: Rund ein Viertel der Befragten aus diesem Bereich glauben, dass keinerlei Maßnahmen notwendig seien, um zukunftsfähig zu bleiben, will die Studie herausgefunden haben.

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Digitalisierung: Anpassung der IT gefordert

Digitalisierung aus Arbeitnehmersicht (Grafik: Wer liefert was/Kantar-Emnid)

Digitalisierung aus Arbeitnehmersicht. (Grafik: Wer liefert was/Kantar-Emnid)

Um zukunftsfähig zu bleiben, so raten die Autoren vorsorglich, sollten Unternehmen vermehrt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Immerhin 67 Prozent der Befragten würden die adäquate Schulung von Mitarbeitern als wichtigste Aufgabe für ein Unternehmen sehen, um sich für die Herausforderungen der Digitalisierung zu rüsten.

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49 Prozent hätten außerdem angegeben, dass die IT geändert beziehungsweise angepasst werden müsse, um in Zukunft bestehen zu können. Kunden in den Mittelpunkt zu stellen erachten 48 Prozent als essenziell, neue Mitarbeiter einzustellen wird von 46 Prozent als wichtig angesehen. Interessanterweise glauben nur 26 Prozent, dass die Veränderung des Geschäftsmodells eine gute Strategie darstellen könnte.

„Kritisches Überdenken des eigenen Geschäftsmodells gefordert”

Dabei müsse das „kritische Überdenken des eigenen Geschäftsmodells” in der heutigen Zeit Bestandteil der eigenen Unternehmensstrategie sein – sagt zumindest Peter F. Schmid, Geschäftsführer von „Wer liefert was” – und verweist nicht ganz uneigennützig auf den eigenen Geschäftserfolg.

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Norddeutsche offenbar besser vorbereitet

Wie gut sich Arbeitnehmer auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet fühlen, variiert übrigens je nach Region. Neben den Unterschieden zwischen dem Westen und dem Osten zeigen sich auch zwischen Norden und Süden Unterschiede. So fühlen sich die Norddeutschen offenbar besser vorbereitet (76 Prozent) als Bayern (69 Prozent) und Arbeitnehmer aus Baden-Württemberg (72 Prozent).

6 Fragen, die sich jedes Unternehmen in der Digitalisierung stellen sollte

Nutze ich effiziente Software?

1. Haben meine Mitarbeiter mobil Zugriff auf wichtigste Unternehmensdaten wie CRM, ERP und Business-Intelligence?

2. Gibt es ein Software-Tool wie Slack, mit dem die interne Kommunikation effizienter werden kann?

3. Für welche Dinge wird im Unternehmen Microsoft Excel eingesetzt? Gibt es eine bessere Software?

4. Gibt es On-Premise-Lösungen, die in eine Public Cloud ziehen könnten?

(Foto: Rawpixel.com Adobe Stock)

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Bei der Bewertung ihrer Arbeitgeber schauen die Deutschen offensichtlich insgesamt weniger zuversichtlich in die Zukunft: Insgesamt nur 17 Prozent der Westdeutschen glauben, dass ihr Unternehmen gut aufgestellt sei, um hinsichtlich der Digitalisierung zukunftsfähig zu bleiben. Die Ostdeutschen malen in dieser Hinsicht ein noch düstereres Zukunftsbild: Mit sieben Prozent ist offenbar nicht einmal jeder Zehnte dort der Meinung, dass sein Unternehmen fit für die digitale Zukunft sei.

Freiberufler sehen sich gut gerüstet

78 Prozent der Freiberufler geben an, sich „eher” oder „voll und ganz” für die Herausforderungen der Digitalisierung gerüstet zu sehen. In einigem Abstand folgen Angestellte mit 71 Prozent und Beamte mit 60 Prozent, erst dann folgen die Arbeiter mit 52 Prozent. Dies könne auch daran liegen, dass 27 Prozent der Arbeiter angegeben hätten, keine Herausforderungen der Digitalisierung meistern zu müssen – und das Thema in diesem Segment somit offensichtlich weniger präsent sei als in anderen, mutmaßen die Studienautoren.

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Diese Ergebnisse spiegeln sich auch im Branchenvergleich wider. 76 Prozent der Befragten aus dem Dienstleistungssektor gaben an, sich gut gerüstet zu fühlen für die Digitalisierung. Im öffentlichen Dienst findet sich diese Einschätzung nur bei 57 Prozent der Befragten. Immerhin teilt man offenbar in ganz Deutschland die Auffassung, dass arbeitgeberfinanzierte Weiterbildungen die wichtigste Maßnahme sind, um sich auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten.

Auffallend sei, dass die Norddeutschen den Wissenstransfer zwischen Jung und Alt mit 40 Prozent fast genauso hoch bewerten wie arbeitgeberfinanzierte Weiterbildungen mit 41 Prozent, heißt es. Damit messen sie dem Wissenstransfer eine in etwa doppelt so hohe Bedeutung zu wie Arbeitnehmer aus anderen Regionen Deutschlands.

In diesem Zusammenhang überrasche, dass 26 Prozent der im Handel Tätigen angeben, dass keine Maßnahmen notwendig seien, um sich für die Herausforderungen zu wappnen, schreiben die Studienautoren. Diese Meinung teilen nur jeweils sieben Prozent der Befragten aus dem öffentlichen Dienst sowie dem Bereich Dienstleister. In der Industrie gaben zwölf Prozent an, keine Maßnahmen zu benötigen.

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Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Kantar Emnid insgesamt 1003 Arbeitnehmer zu den Herausforderungen und Maßnahmen der Digitalisierung befragt.

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Kommentare (1)

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Insomnia

Die Frage ist wen das überhaupt betrifft (Ich hätte jetzt auch vermutet, dass die Zielgruppe von t3n eher Büro-Angestellte sind). Ich würde meinen, dass fast alle Bürojobs (und das sind ne ziemliche Menge) gar nicht von der Digitalisierung betroffen sind weil sie überhaupt erst durch die Digitalisierung entstanden sind. Hauptsächlich geht es doch also um „händische“ Jobs in Form von Handwerkern etc. die nicht zwingend eine menschliche Interaktion erfordern.

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