Riesiges Potenzial: Ex-Disney-Chef Bob Iger sagt Explosion im NFT-Sektor voraus
In einem Interview mit der New-York-Times-Journalistin Kara Swisher hat Ex-Disney-Chef klargemacht, dass er ein riesiger Fan der Möglichkeiten nicht-fungibler Token (NFT) ist. Nach seiner Überzeugung stehe die Welt vor einer drastischen Vermehrfachung des Angebots dieser digitalen Assets, weil sich der Übergang vom Analogen ins Digitale immer noch weiter beschleunige. Zudem sei das Sammler-Gen nichts Neues. In seiner eigenen Jugendzeit seien ebenfalls Sammelstücke wie etwa Baseballkarten sehr beliebt und weitverbreitet gewesen.
„Wir vergessen in unserer Generation, dass Dinge nicht mehr physisch sein müssen. Sie können digital sein, und sie haben eine Bedeutung für die Menschen. Und solange diese Bedeutung im Wesentlichen in einer Blockchain nachgewiesen werden kann, glaube ich, dass wir eine Explosion von Dingen sehen werden, die in NFTs geschaffen, gehandelt und gesammelt werden.“
Starke Marken legen hohes NFT-Potenzial nahe
Davon werde auch das Unternehmen, an dessen Spitze er 15 Jahre lang gestanden hatte, unmittelbar profitieren, ist Iger sicher. Disney habe bereits begonnen, sich in NFTs zu versuchen, indem es einige seiner geistigen Eigentumsrechte lizenziert habe. Zudem habe sich der Konzern mit der digitalen Sammlerplattform Veve zusammengetan, um NFTs auf der Grundlage von Figuren aus dem beliebten Marvel-Universum auf den Markt zu bringen. Das versetze Disney in eine ausgezeichnete Startposition:
„Wenn man an all die Urheberrechte und Markenzeichen denkt, die Disney hat. Und wenn man die als NFT-Möglichkeiten denkt, dann können wir sie nur als außergewöhnlich bezeichnen.“
Iger beklagt fehlende Regeln und toxische Atmosphäre
Allerdings gebe es noch einiges zu tun, um das Potenzial von NFT tatsächlich heben zu können. Vor allem beklagt Iger die mangelnde Regulierung und Durchsetzung von Urheberrechten in diesem Bereich. Dabei wirft er der NFT-Plattform Opensea gravierende Mängel bei der Durchsetzung des Urheberrechts vor. Er sei „erstaunt über all das Disney-Zeug“, das auf Opensea zu finden sei. Das meiste davon sei mit Sicherheit als Raubkopie zu klassifizieren und jedenfalls nicht von den Leuten erstellt worden, die die Rechte an dem jeweiligen geistigen Eigentum hätten.
In der Zukunft werde sich auch Disney in das sogenannte Metaverse begeben, aber auch hier gebe es noch viel zu tun. So müsse sich das Unternehmen primär zunächst mit „moderierendem und überwachendem Verhalten“ befassen, um die „toxische“ Atmosphäre zu vermeiden, die von Internet-2.0-Plattformen wie Facebook und Twitter geschaffen wurde.