Donald Trump geht auf Twitch an den Start
US-Präsident Donald Trump hat die Streaming-Plattform Twitch für seinen Wahlkampf entdeckt. Er hat am Donnerstag erstmals eine Veranstaltung live übertragen. Damit zieht Trump mit dem Demokraten Bernie Sanders gleich, der auf Twitch ebenfalls mit einem Kanal aktiv ist.
Twitch-Wahlkampf: Bernie Sanders aktuell vor Donald Trump
Am Donnerstag war Donald Trump erstmals mit seinem im September angemeldeten Twitch-Kanal aktiv und hat eine Wahlkampfveranstaltung in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota übertragen. Sein Kanal verzeichnet laut bashtech.com derzeit rund 35.000 Follower und 150.000 Aufrufe. Auf der Startseite des Kanals präsentiert der US-Präsident neben Kontakt- und Unterstützungsmöglichkeiten wie dem von Twitch bekannten Spenden-Button einen Link zum offiziellen Donald-Trump-Shop und zu seinen Profilen in sozialen Netzwerken.
Dass Donald Trump Medien wirksam einsetzt, um Wahlkampf zu betreiben, um seine politischen Gegner zu diffamieren oder einfach nur, um zu polarisieren, hat er auf Twitter bereits in zahlreichen Kontroversen bewiesen. Ob er auf Twitch ähnlich polarisierend agieren wird, ob eigens für Twitch optimierte Inhalte geplant sind oder ob die Plattform lediglich als zusätzlicher Ausspielweg für ohnehin geplante Veranstaltungen herhalten muss, ist nicht bekannt.
Der Demokrat und Bewerber für das Präsidentschaftsamt Bernie Sanders hatte seinen Kanal bereits im Juni angemeldet und liegt weit vor dem des US-Präsidenten. Er verzeichnet rund 90.000 Follower und 365.000 Aufrufe. Seit der Kanal-Anmeldung hat es auf Sanders’ Kanal 63 Übertragungen gegeben. Sanders hatte zuletzt aufgrund einer verstopften Arterie einige Wahlkampftermine ausgesetzt, jedoch erklärt, dass er nach der Operation wieder in den Wahlkampf einsteigen wolle.
Der Wandel von Twitch
Twitch war als Streaming-Plattform für Gamer bekannt geworden, wird aber heute auch für zahlreiche andere Inhalte und als Marketing-Tool genutzt. Zuletzt war Twitch durch den Angriff auf eine Synagoge in Halle in Kritik geraten. Der Angreifer hatte die Tat mit einer Helmkamera live übertragen. Seit Ende August 2014 gehört die Plattform zu Jeff Bezos’ Imperium, zu der auch die Washington Post gehört. Sollte er zum Präsidenten werden, werde er Amazon Probleme bereiten, erklärte Trump im Februar 2016.