Bei Flugdrohnen denken die meisten Menschen vermutlich an einen Quadcopter, also ein Fluggerät mit vier Rotoren. Die Drohne F-Sam hingegen ist ein Monocopter. Das Konzept orientiert sich an Ahornsamen. Die rotieren, wenn sie vom Baum auf den Boden fallen. Das Prinzip hat für die F-Sam-Drohne mehrere Vorteile. Zum einen konnte das Gerät dadurch so konzipiert werden, dass es bei Nichtgebrauch zusammengerollt werden kann.
Außerdem dreht sich ein solcher Monocopter prinzipbedingt automatisch um die eigene Achse. Wenn der Akku leer ist, fällt das Gerät also nicht einfach zu Boden, sondern schwebt langsam nach unten. „Der Monocopter verfügt somit über eine natürliche Ausfallsicherung, da er im Falle eines Stromausfalls in der Lage ist, in der Autorotation sanft abzusinken“, erläutern die beteiligten Forscher den Vorteil des Systems in ihrem Paper.
Die F-Sam-Drohne wiegt lediglich 69 Gramm. 40 Prozent des Gewichts entfällt auf den eingesetzten Akku, mit dem eine Flugzeit von etwa 16 Minuten erreicht werden kann. Bei Nichtbenutzung kann die Drohne in einem kleinen Behälter verstaut werden. Die beteiligten Wissenschaftler planen für die Zukunft ein System, dank dem die Drohne selbstständig aus ihrer Verpackung in die Luft fliegen kann. Derzeit muss sie dazu noch händisch herausgenommen, ausgerollt und auf den Boden gelegt werden.
Monocopter-Drohne könnte später einmal Wetterdaten sammeln
Derzeit wird die Drohne mithilfe von externen Bewegungssensoren kontrolliert und kann daher nur in geschlossenen Räumen genutzt werden. Die beteiligten Wissenschaftler arbeiten aber bereits an einer Version der Drohne, die mit Hilfe von GPS autonome Flüge im Freien durchführen kann.
Laut eines Interviews mit einem der verantwortlichen Wissenschaftler, das im US-Magazin IEEE Spectrum veröffentlicht wurde, könnte die Drohne später beispielsweise zum Sammeln von Klimadaten genutzt werden. Dazu könnten verschiedene Sensoren an dem Gerät befestigt werden. Theoretisch ließe sich zwar auch eine Kamera integrieren, aufgrund der permanenten Rotation des Flugkörpers seien damit gemachte Aufnahmen allerdings recht unscharf.