Forscher recyceln Seltenerdmagnete erfolgreich: Warum das für die Zukunft wichtig ist
Permanentmagnete, die auf Basis von Seltenen Erden (SE) hergestellt werden, sind ein wesentlicher Bestandteil vieler technischer Produkte, von Elektrofahrzeugen über Windturbinen bis hin zu Industrierobotern und Haushaltsgeräten wie Geschirrspülern oder Mikrowellen. Trotz ihrer breiten Anwendung wird jedoch nur ein Bruchteil des Bedarfs der Europäischen Union auch innerhalb ihrer Grenzen produziert.
In jüngster Zeit haben Forscher bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung von Methoden zum Recycling dieser Magneten gemacht. Die Ansätze ermöglichen es, die recycelten Magnete teils ohne Qualitätsverluste in neuen Produkten wiederzuverwenden. Obwohl das nicht den gesamten Bedarf an Seltenerdmagneten decken wird, stellt die Methode einen weiteren Schritt dar, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Abhängigkeit von externen Quellen zu verringern.
Europa will Seltene Erden wiedergewinnen
Professor Carlo Burkhardt von der Hochschule Pforzheim hat in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis Europa Zentrum und dem EU-Projekt SUSMAGPRO Fortschritte in der nachhaltigen Rückgewinnung, Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Seltenerdmagneten gemacht.
SUSMAGPRO, ein Projekt, das sich für die Etablierung einer europäischen Kreislaufwirtschaft für Seltenerdmagnete einsetzt, zielt darauf ab, eine Recycling-Lieferkette innerhalb Europas zu entwickeln. Das soll die effektive Wiederverwendung recycelter Seltenerdmaterialien in verschiedenen Industriezweigen fördern. Insgesamt arbeiten 18 Projektpartner bei dem Vorhaben zusammen.
Magnete in Lautsprechern und elektrischen Motoren getestet
Im Rahmen von Forschungsprojekten wurden die Magnete bereits in praktischen Anwendungen getestet und auf Leistungsfähigkeit zu überprüft.
So kamen sie in Drehspullautsprechern des Herstellers B&C Speakers zum Einsatz. Mit Erfolg: Das Unternehmen bestätigte, dass die Klangqualität der Lautsprecher mit denen identisch ist, die herkömmliche Magnete verwenden. Der Einsatz eines jeden recycelten Magneten führt zu einer Einsparung von 150 Gramm Rohmaterial.
Ein weiterer Testbereich ist der Einsatz der Magneten in Rotoren, der von ZF in Friedrichshafen durchgeführt wird. Außerdem zeigen Tests mit Rotoren der Firma ZF Hier bisher vielversprechende Ergebnisse. Ein abschließendes Urteil steht allerdings noch aus.