Der dänische Hersteller von Windkraftanlagen, Vestas, hat laut eigenen Angaben eine Möglichkeit gefunden, die Rotorblätter der Anlagen komplett zu recyceln. So müssen sie nicht länger auf der Deponie lagern, sondern können für neue Blätter genutzt werden.
Bisher war das Problem das Epoxidharz, welches beim Bau der Rotorblätter verwendet wird. Das gilt als nicht recycelbar, weshalb die Blätter, die darauf basieren, nicht wiederverwendet werden.
Vestas möchte nun aber in Zusammenarbeit mit den Recyclingunternehmen Olin und Stena sowie der Aarhus University eine Lösung gefunden haben, mit der sie auch Epoxidharz recyceln können.
Kein neuer Ansatz nötig
„Bisher glaubte die Windindustrie, dass das Material der Turbinenblätter einen neuen Ansatz für Design und Herstellung erfordert, um am Ende der Lebensdauer entweder recycelbar oder darüber hinaus kreislauffähig zu sein“, sagt Lisa Ekstrand, Vice President und Head of Sustainability bei Vestas.
„In Zukunft können wir nun alte Blätter auf Epoxidbasis als Rohstoffquelle betrachten. Sobald diese neue Technologie in großem Maßstab implementiert ist, kann altes Blattmaterial, das derzeit auf Deponien gelagert wird, sowie Blattmaterial in aktiven Windparks zerlegt und wiederverwendet werden.“
Auf diese Weise könnten dann nicht nur die Blätter der Windturbinen, sondern auch andere Produkte auf Epoxidbasis recycelt werden.
Technik noch nicht bereit für die Massen
Das „neuartige chemische Zerlegungsverfahren“, wie Vestas es nennt, ist allerdings noch nicht bereit für die Massen. Das Unternehmen arbeitet zusammen mit den Partnern des Projektes momentan daran, es als kommerzielle Lösung zu skalieren.
Das Verfahren soll dabei auf weitverbreiteten Chemikalien basieren, weshalb es ein Leichtes wäre, es in großen Mengen anzuwenden. Das würde auch nötig sein, denn laut Experten von Windeurope erreichen rund 25.000 Tonnen an Rotorblättern ab 2025 jährlich das Ende ihrer Betriebsdauer.
Die Chinesen haben derweil mit dem Bau des größten Windrades der Welt begonnen. Das wird vom Staatskonzern CSSC errichtet und soll eine Leistung von 18 Megawatt bringen. Damit könnte es einen E-Auto-Akku in nur einer Umdrehung aufladen. Wenn die Rotorblätter mit Epoxidharz gefertigt wurden, können sie es am Ende der Betriebsdauer wieder recyceln.
Rotorenblätter sind recycelbar siehe: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/e/video-713312.html