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Ungewohntes Design: Schwimmende Windräder werden in Norwegen getestet

Als „Zukunft von Offshore-Windkraft“ bezeichnet sich das Unternehmen Seatwirl selbst. Die Windturbinen, die es nun vor der Küste Norwegens testet, muten tatsächlich futuristisch an.
Das Besondere sind die vertikalen Achsen, die viele Vorteile mit sich bringen sollen.
Seatwirl zufolge bilden die Windturbine, der Mast und die Unterwasserstruktur eine rotierende Einheit. Vor allem starker Wind mit einer Geschwindigkeit von 50 Metern pro Sekunde würde die vertikalen Rotorblätter ideal aus allen Richtungen durchströmen.
Die Stabilität des Designs erlaubt zudem eine größere Anlage als bei horizontalen Anlagen: Bei einer Gesamtlänge von 135 Metern befinden sich 55 Meter über dem Wasser, wobei 40 Meter hohe Rotorblätter eine Turbine antreiben.
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Das vom Wasser getragene Gewicht der Anlagen und die kompakte Konstruktion sollen Reparaturen und Wartung auf ein Minimum reduzieren. Und wenn diese mal nötig sind, sollen sie schnell und günstig vonstatten gehen, da sich die beweglichen Teile nahe der Wasseroberfläche befinden.
Neu ist die Idee von vertikalen Windkraftanlagen indes nicht. Schon seit Jahren wird an derartigen Designs geforscht – und über ihre Nachteile diskutiert.
Dazu gehören dem MDR zufolge ein geringerer Wirkungsgrad und weniger Energieoutput. Das zeigen auch die Zahlen von Seatwirl selbst: Ein Megawatt Maximalleistung verspricht das Unternehmen – im Vergleich zu bis zu 15 Megawatt bei horizontalen Offshore-Windkraftanlagen.
Nicht zuletzt nennt Seatwirl jedoch als Vorteil, dass die modernen Windkraftanlagen mit ihrem Offshore-Standort weniger stören würden. „Das bedeutet, dass Seatwirl-Betreiber sich mit weniger öffentlicher Meinung und weniger gesetzlichen Vorschriften herumschlagen müssen, wenn sie ihre Anlagen aufstellen“, heißt es auf der Website.
Dabei dürfte das Unternehmen sich getäuscht haben, denn bis zum Test, der nun vor Norwegen stattfinden soll, war es kein reibungsloser Weg. Die Erlaubnis hierfür hat Seatwirl eigenen Angaben zufolge bereits im März 2022 erhalten, doch Umweltorganisationen und ein Fischereiverband hatten rechtliche Schritte eingelegt – letztlich ohne Erfolg.
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