
E-Bike mit Superkondensator statt Akku. (Bild: Pi-Pop)
Superkondensatoren in E-Bikes haben gegenüber herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus eine Reihe von Vorteilen. Sie geben ihre etwa beim Bremsen oder in Abfahrten aufgenommene Energie schnell wieder ab, was etwa beim Beschleunigen oder an Steigungen hilft.
Superkondensatoren brennen nicht
Außerdem verschleißen sie langsamer, gelten als umweltfreundlicher und sicherer. Weil sie kein Feuer fangen oder gar explodieren können, dürfen E-Bikes mit Superkondensatoren problemlos in Zügen oder Flugzeugen transportiert werden.
Auf der anderen Seite haben Lithium-Ionen-Akku auch entscheidende Vorteile gegenüber Superkondensatoren. Die spielen sie vor allem auf längeren Strecken aus – schließlich liefern sie dem E-Bike-Motor über viele Kilometer kontinuierlich Strom.
Radfahren mit weniger Unterstützung
Mit einem mit Lithium-Ionen-Akku ausgerüsteten E-Bike können Fahrer:innen so bis zu 100 Kilometer entspannt und vom Elektromotor unterstützt radeln. Der Superkondensator kann dagegen durch den notwendigen Dynamo das Treten in die Pedale auf Dauer noch zusätzlich erschweren.
Aber: Der Akku muss nach dem Entladen erst einmal für mehrere Stunden aufgeladen werden. Weil beide Konzepte ihre Vor- und Nachteile haben, kommen Superkondensatoren oft als Ergänzung zu Akkus oder – bei Autos – Verbrennungsmotoren zum Einsatz.
Nicht so beim Pi-Pop, dem E-Bike des gleichnamigen französischen Startups. Dieses setzt ganz auf Superkondensatoren. Was für Nutzer:innen vor allem heißt, dass sie hier meist selbst in die Pedale treten müssen und nur zwischenzeitlich vom eingebauten 250-Watt-Nabenmotor unterstützt werden.
Verzicht auf Lithium und Kobalt
Der Hersteller streicht freilich oben genannte Vorteile wie die Umweltfreundlichkeit durch den Verzicht auf Lithium oder Kobalt heraus. Durch den Verzicht auf den Akku kann es zudem nicht in Flammen aufgehen und soll mehr Freiheit ermöglichen, weil es nicht ständig an die Steckdose muss.
Tester:innen bescheinigen dem Pi-Pop zwar ein gutes Fahrgefühl und herkömmliches Radfahren mit Unterstützung. Allerdings reicht die aufgenommene Energie auf gerader Strecke eben auch nur für wenige Hundert Meter. Man muss also überwiegend selbst strampeln.
Vergleichsweise teuer und nicht leicht
Ob sich dafür der vergleichsweise hohe Preis von 2.690 Euro lohnt, ist fraglich. Zumal das E-Bike mit einem Gewicht von knapp 22 Kilogramm trotz des Verzichts auf den Akku nicht gerade leicht daherkommt.