
Das überdurchschnittliche Wachstum des E-Commerce hat in Deutschland auch im dritten Quartal weiterhin angehalten. Laut aktuellen Zahlen für das dritte Quartal 2020 der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) kommt es weiterhin zu starkem Wachstum insbesondere bei Gütern des täglichen Bedarfs. Mit einem Plus um 13,3 Prozent legt der Onlinehandel noch stärker zu als im vergleichbaren Quartal des Vorjahres (plus 12,3 Prozent). Kumuliert erhöhte sich der E-Commerce-Umsatz seit Jahresbeginn im Vergleich mit den ersten neun Monaten 2019 um 10,6 Prozent auf 56.034 Millionen Euro. Allerdings wirken die Coronawochen im zweiten Quartal hier noch nach, vor allem im Bekleidungssektor.
Im dritten Quartal verzeichnete die Branche im Onlinehandel 19,3 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer (im Vergleich zu 17 Millionen Euro im gleichen Quartal 2019). Der gesamte interaktive Handel (das umfasst Online und die Reste des klassischen Versandhandels) kam in besagtem Dreimonatszeitraum auf Warenumsätze von 19,65 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer. Demzufolge hat der Onlinehandel inzwischen einen Anteil von 98,4 Prozent am Gesamtumsatz des interaktiven Handels.
Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen und Co. verloren weiterhin massiv und erreichten mit einem Umsatz von 1,7 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer nur noch ein Drittel des Vorjahreswertes. Das hat erwartungsgemäß vor allem mit den Ticketverkäufen und den Hotelbuchungen zu tun, die coronabedingt zeitweise fast völlig zum Erliegen kamen.
Täglicher Bedarf und Einrichtung treiben das Wachstum
Um 34 Prozent ist dabei das Onlinevolumen des Warengruppen-Clusters „Täglicher Bedarf,“, wobei der Lebensmittelhandel stolze 52,9 Prozent Plus schaffte. Das Geld, das nicht in Reisen fließen konnte, investierten die Deutschen auch im dritten Quartal offenbar gern in Haus- und Gartenmöbel. Der Cluster „Einrichtung“ legte mit 19,5 Prozent auf 3,2 Millionen Euro weiter zu. Überdurchschnittlich oft bestellten die Deutschen auch ihre Medikamente online. Diese Warengruppe wuchs von 220 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer im dritten Quartal 2019 auf 312 Millionen Euro. Die Verkäufe von Bekleidung und Schuhen haben wieder zugelegt, nachdem der Umsatz hier kurzzeitig nachgelassen und sich gewandelt hatte (Wachstum um 12,2 Prozent auf 5.042 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer).
Auch der Freizeitsektor (DIY/Blumen, Spielwaren, Auto/Motorrad/Zubehör, Hobby/Freizeitartikel) konnte mit einem überdurchschnittlichen Wachstum weiter Boden gut machen. Der gesamte Online-Umsatz des Warengruppen-Clusters stieg im dritten Quartal 2020 auf 2,2 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer. Deutlich schwächer als der Gesamtmarkt entwickelte sich dagegen das Cluster „Unterhaltung“, das nur um 6,1 Prozent auf sechs Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer zulegen konnte. Abkoppeln konnten sich auch hier die Video- und Musik-Downloads als Ersatz für Kino und Konzerte (online um 18,7 Prozent zugenommen).
Mehr als 80 Milliarden Euro Umsatz brutto anvisiert
Nur um 6,7 Prozent konnten die Onlineshops stationärer Händler zulegen. Die stehen inzwischen für knapp 14 Prozent des E-Commerce. Doch gerade diese Unternehmen dürften durch die Schwierigkeiten im Präsenzhandel überdurchschnittlich gelitten haben. Um etwas mehr als 1,1 Milliarden Euro legten hingegen die Online-Marktplätze auf insgesamt neun Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer zu. Prozentual ist das ein Wachstum von 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Trotz der Delle im ersten Quartal wird der E-Commerce-Umsatz allein mit Waren nach Einschätzung des BEVH 2020 die 80 Milliarden-Euro-Marke erreichen.
Für den Gesamtmarkt des Interaktiven Handels mit physischen Gütern rechnet der BEVH mit einem Wachstum von zehn Prozent auf rund 82 Milliarden Euro brutto. Sobald Reisen und Veranstaltungen wieder online gebucht werden, werde das Marktvolumen des E-Commerce mit Endverbrauchern sicher mehr als 100 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer erreichen, ist sich der Hauptgeschäftsführer des BEVH, Christoph Wenk-Fischer, sicher.
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Habt ihr da die Millionen und Milliarden nicht etwas durcheinandergebracht ?????
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