42,4 Prozent der in Norwegen zugelassenen Neufahrzeuge waren im Jahr 2019 Elektro-Autos. Damit könnte schon in diesem Jahr, nicht wie bisher nur in einzelnen Monaten, die 50-Prozent-Marke geknackt werden. Immerhin steigt der Absatz seit 2013 kontinuierlich und lag seinerzeit bei schwachen 5,5 Prozent.
Norweger verschmähen zunehmend Hybridfahrzeuge
Von insgesamt rund 142.000 Neuzulassungen waren im abgelaufenen Jahr rund 60.000 Stromer. Hinzu kommen rund 36.000 Hybride, deren Absatz insgesamt rückläufig ist. Während der Anteil der elektrischen Fahrzeuge gestiegen ist, sank die Gesamtzahl neu zugelassener Fahrzeuge um rund 5.000 im Vergleich zu 2018.
Das ist indes nicht weiter bemerkenswert, denn eine Zahl von unter 140.000 verkauften Fahrzeugen ist in Norwegen seit 60 Jahren der Normalfall. Mit 142.000 Neuzulassungen zählt 2019 immer noch zu den Spitzenjahren, von denen es in der Historie insgesamt nur zehn gab.
Teslas Model 3 ist das meistgekaufte Auto in Norwegen
Das meistgekaufte Auto Norwegens war der Tesla Model 3 mit rund 16.000 Exemplaren. Die meistgekaufte Marke heißt dennoch Volkswagen, weil sie mit zwei Modellen in den Top 15 der Verkaufscharts vertreten ist, Tesla nur mit dem Model 3. Der Vorsprung vor dem amerikanischen Hersteller ist mit rund 150 Autos indes denkbar knapp. Zudem beinhalten die Volkswagen-Zahlen auch Autos mit Verbrennermotor.
Bis 2025 will Norwegen komplett auf Autos mit Verbrennermotor verzichten. Um das zu erreichen, müssten die Autokäufer künftig noch deutlich stärker auf Batteriefahrzeuge setzen. Als Hemmschuh erweist sich indes die Lade-Infrastruktur. Die wird von der Mehrheit der E-Automobilisten des skandinavischen Landes als unzureichend angesehen. So kommt es immer wieder zu langen Warteschlangen, vor allem an den Schnellladestationen. Vor allem Tesla will sich hier verstärkt engagieren und hat acht neue Supercharger-Standorte für das erste Halbjahr 2020 versprochen.
Alle Zahlen stammen aus einer Statistik, die der nationale Straßenverkehrsverband OFV am Freitag veröffentlicht hat.
Deutsche lassen mehr Stromer zu als Norweger
Der deutsche Automarkt weist natürlich ganz andere Dimensionen auf. Im zahlenmäßigen Vergleich wurden in Deutschland im vergangenen Jahr laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) rund 109.000 Anträge auf die Umweltprämie für reine Stromer gestellt. Hinzu kamen rund 55.000 Hybride.
In der Relation ist der Anteil elektrifizierter Autos in Deutschland allerdings deutlich geringer als in Norwegen. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts wurden bis November 2019 3,3 Millionen Autos zugelassen.
Der Anteil der Stromer am deutschen Automarkt liegt damit nur bei grob drei Prozent.
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