Für Videospiel: EA Sports will Spieler der College-Football-Liga mit 500 Dollar abspeisen

2013 kam das letzte College-Football-Spiel heraus: „NCAA“. (Screenshot: EA/ Kotaku.com)
Electronic Arts (EA) arbeitet an einem Spiel für College-Football und versucht mit einem fragwürdigen Zug, damit Kasse zu machen. Der Spielekonzern (Fifa, NHL, PGA Tour) hat bereits ein Spiel für die Profiliga NFL auf dem Markt, das „Madden“ heißt.
Im Gegensatz dazu hat man sich beim College-Ableger gegen eine Lizenzierung über die Organisation hinter der Liga entschieden. Sie heißt National Collegiate Athletic Association (NCAA) und verhinderte rund zehn Jahre lang, dass Spieler überhaupt von Unternehmen bezahlt werden können. Übertragungsanstalten und Verbände machten derweil richtig Kasse. Da, wo Spieler Gelder annehmen dürfen, will EA sie mit 500 Dollar abspeisen. Profis erhalten für „Madden“ bis zu 28.000 Dollar. Die College Football Players Association (CFBPA) ruft zum Boykott auf, berichtet das Sportmagazin On3.
Die Gesamtentschädigung für die Spieler betrage fünf Millionen Dollar. Das würde 500 Dollar pro Spieler entsprechen. In den Umkleidekabinen sollen die Spieler laut Oklahoma-Quarterback General Booty Spieler darüber diskutiert haben.
„Wir haben alle darüber gesprochen, weil wir natürlich wollen, dass das Spiel herauskommt“, sagte er. Die große Befürchtung: Dass die Agenten der Topspieler versuchen, mehr Geld herauszuholen, und sich am Ende so hochbieten, dass das Spiel nicht zustande kommt.
Akteure betonen, dass es zehn Jahre her ist, dass EA ein Spiel in dieser Liga herausgebracht hat. „Ich möchte einfach nur dass das Videospiel zurückkommt und es dann spielen“, sagt der Defensive-Spieler Tackle Fish McWilliams.
Viele finden, alle Spieler sollten gleich hoch entlohnt werden – mit Ausnahme der Cover-Athleten. Bei einer Umfrage wurden 600 bis 800 Dollar als fair empfunden. Andere würden sogar auf eine Bezahlung verzichten, wenn sie dafür eine Kopie des Spieles erhalten.
Der Verband der Spieler sieht das freilich anders. CFBPA Vize Justin Falcinelli sagte: „Alle derzeitigen Spieler sollten diesen Vertrag boykottieren.“ Es handele sich um eine „lächerlich geringe“ Summe. NFL-Spieler erhielten 2019 etwa 17.000 Dollar. Einer verriet dem Spielemagazin Kotaku, er habe 28.000 Dollar für „Madden“ bekommen.
Facinelli sieht ein Muster in solchen Offerten: „Es ist wieder eines dieser Dinge, die im College-Football das Muster zu sein scheinen. Man denkt: ,Oh, da passiert etwas, das sich toll anhört.‘ Aber wenn man dann genauer hinsieht, stellt man fest: ,Na gut, vielleicht ist es ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist immer noch eine Ausbeutung der Spieler.‘“
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